Der katholische Umweltbischof Rolf Lohmann wirft der Klimaaktivistin Greta Thunberg vor, eine antisemitische Stimmung zu schüren.
Münster – Der katholische Umweltbischof Rolf Lohmann wirft der Klimaaktivistin Greta Thunberg vor, eine antisemitische Stimmung zu schüren. In einem Interview des Münsteraner Internetportals kirche-und-leben.de (Freitag) distanzierte sich Lohmann von Thunbergs Äußerungen zum Nahostkrieg. „Zu meinem großen Bedauern diskreditiert Frau Thunberg mit ihren Aussagen nicht nur sich selbst, sondern auch die gesamte Fridays-for-Future-Bewegung“, so der Münsteraner Weihbischof, der in der Deutschen Bischofskonferenz für Umwelt- und Klimafragen zuständig ist.
Thunberg hatte sich in den vergangenen Wochen mehrfach einseitig geäußert und etwa vom palästinensischen Kampf gegen Unterdrückung und für Gerechtigkeit gesprochen. Auch der Berliner Erzbischof Heiner Koch und der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hatten sich von Thunberg distanziert.
Nach Ansicht Lohmanns zerstören die Aussagen Thunbergs das ansonsten positive Engagement der Klimabewegung. Die Schwedin verdrehe nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel die Tatsachen. „Es geht nicht an, dass Veranstaltungen von Fridays for Future, wie zuletzt in Amsterdam, dazu genutzt werden, um gefährliche – weil antisemitische – politische Botschaften zu verkünden“, so der Weihbischof. Er denke außerdem, dass Thunberg damit der Gesinnung vieler anderer Klimaaktivisten widerspreche.