Kölner Synagogen-Vorstand Lehrer: Bleibe Friedens-Demo fern

Der Vorstand der Kölner Synagogen-Gemeinde, Abraham Lehrer, hat aus Protest seine Teilnahme an einer für Sonntag in Köln geplanten Demonstration für den Frieden in Nahost abgesagt.
Kölner Synagogen-Vorstand Lehrer: Bleibe Friedens-Demo fern

Vizepräsident Abraham Lehrer. –Foto: Thomas Lohnes/Zentralrat der Juden

Der Vorstand der Kölner Synagogen-Gemeinde, Abraham Lehrer, hat aus Protest seine Teilnahme an einer für Sonntag in Köln geplanten Demonstration für den Frieden in Nahost abgesagt. Der Kölner Künstler-Initiative „Arsch huh, Zäng ussenander“ als Organisatoren warf er am Donnerstag vor, im Aufruf zu der Veranstaltung den Terror der Hamas mit dem Verteidigungskrieg Israels gleichzusetzen. „Die Terrororganisation Hamas und die Israelische Armee werden als ‚Konfliktparteien‘ auf eine Ebene gestellt. Das Selbstverteidigungsrecht Israels wird dadurch geleugnet.“ Das könne er nicht mittragen.

Zudem kritisierte der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland das Symbol der Veranstaltung. Notwendig gewesen wäre „ein klares Zeichen zu Gunsten Israels zu setzen und nicht den Eindruck einer palästinensischen Flagge zu erzeugen“.

In dem Aufruf zu der Kundgebung „Give Peace a Chance“ heißt es: „Am 7. Oktober verübte die Hamas ein Massaker an über 1200 israelischen Bürgern und nahm 220 Israelis als Geiseln. In dem darauf folgenden Krieg wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Gaza, die unter anderem vom amerikanischen Außenministerium für glaubwürdig gehalten werden, bisher über 13.000 Palästinenser getötet, davon 5500 Kinder.“ Als Zeichen wählten die Veranstalter das Friedenssymbol, in das sie die Farben der palästinensischen und der israelischen Flagge montierten.

Nach dem Massaker vom 7. Oktober ist es nach Ansicht Lehrers nicht die Zeit, auf jeder Ebene eine ausgleichende Veranstaltung zu erzwingen. „Es ist Zeit für eindeutige Solidarität mit Israel.“

kna