Die Kultusminister von Bund und Ländern haben sieben neue deutsche Vorschläge für die Liste des Welt- und Kulturerbes der Unesco verabschiedet.
Bonn – Die Kultusminister von Bund und Ländern haben sieben neue deutsche Vorschläge für die Liste des Welt- und Kulturerbes der Unesco verabschiedet. Dazu gehören die Waldsiedlung Zehlendorf in Berlin, die Fundstätte der 300.000 Jahre alten Schöninger Speere in Niedersachsen, das „Pretziener Wehr“ in Sachsen-Anhalt, der Fernsehturm in Stuttgart und der Olympiapark in München, wie die Kultusministerkonferenz am Dienstag in Bonn mitteilte.
Zu den zwei transnationalen Vorschlägen mit Beteiligung anderer Länder gehören die „Europäischen Großbogenbrücken des 19. Jahrhunderts“, die von NRW in Kooperation mit Frankreich, Italien und Portugal unterstützt werden, und die „Keltischen Machtzentren der älteren Eisenzeit nordwestlich der Alpen“. Diese wurden von Baden-Württemberg und Hessen in Kooperation mit Frankreich vorgeschlagen.
Die neue Vorschlagsliste an die Weltkulturorganisation Unesco enthält darüber hinaus den Naturerbeantrag „Grünes Band“. Gemeint ist der 1.393 Kilometer lange und 50 bis 200 Meter breite Geländestreifen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, der ein Grüngürtel bleiben beziehungsweise es wieder werden soll. Der Geländestreifen reicht von Travemünde bis zum Dreiländereck bei Hof.
Zuvor hatte ein international besetzter Fachbeirat die neuen Vorschläge für Deutschland erarbeitet. Das letzte Verfahren dieser Art hatte vor zehn Jahren stattgefunden. Aus diesem früheren Auswahlverfahren stehen noch einige Anträge auf der Vorschlagsliste, so dass beim Welterbezentrum der Weltkulturorganisation derzeit zwölf Nominierungen aus Deutschland vorliegen.
Insgesamt verfügt Deutschland derzeit über 52 Welterbestätten sowie Anteilen an zehn transnationalen seriellen Welterbestätten. Die Bundesrepublik liegt damit im weltweiten Vergleich aktuell nach Italien (58) und China (56) auf Platz drei der Vertragsstaaten.
Jedes Bundesland hatte bereits 2021 die Gelegenheit, zwei Anträge einzureichen; insgesamt 21 Vorschläge aus 13 Ländern waren zur Begutachtung vorgelegt worden.