Bräuche und Lieder zur Weihnachtszeit sind nach Ansicht von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Ausdruck einer tiefen menschlichen Sehnsucht nach Frieden, Sinn und Geborgenheit.
Berlin – Bräuche und Lieder zur Weihnachtszeit sind nach Ansicht von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Ausdruck einer tiefen menschlichen Sehnsucht nach Frieden, Sinn und Geborgenheit. „Es sind Sehnsüchte, die wir alle haben, unabhängig von Glauben und Herkunft“, sagte Steinmeier am Montagabend laut Manuskript aus Anlass eines Adventskonzertes im Schloss Bellevue.
Er wisse, „dass in unserer säkularen und von unterschiedlichsten Glaubensrichtungen und Kulturen mitgeprägten Gesellschaft die christlichen Inhalte dieser Lieder längst nicht mehr von allen nachvollzogen werden“, sagte der Bundespräsident. „Diese Lieder und Musikstücke erfüllen keinen Missionsauftrag.“
Wie keine andere Zeit im Jahr sei aber gerade die Adventszeit durch die Musik dieser Lieder geprägt, die Heiterkeit und Trost vermitteln könnten. „Viele davon sind uns schon seit Kinderzeiten vertraut – und uns geht das Herz auf, wenn wir sie wieder von Kindern gesungen hören und sehen“, so Steinmeier.
Dies sei besonders in diesem Jahr wichtig, das „sicher ein schwieriges Jahr, ein Jahr mit vielen schlechten Nachrichten“ gewesen sei. „Am meisten betreffen uns wohl die aus der Ukraine und aus Israel“, sagte Steinmeier. „Aber auch aus unserem eigenen Land hören wir mehr von Sorgen und Problemen, von Konflikten und Schwierigkeiten.“ Beim Blick auf das eigene Leben könne jeder einzelne aber wohl auch Lichtblicke, Freude und Tage der reinen guten Laune entdecken, so der Bundespräsident. „Wir haben also, jeder für sich, aber ich glaube auch wir gemeinsam, gute Gründe, am Ende des Jahres auch mit Dankbarkeit zurückzuschauen.“