Umfrage: Passwort „123456“ seltener – doch Sorgfalt lässt nach

Die meisten Internetnutzerinnen und -nutzer achten offenbar auf ein sicheres, komplexes Passwort.
Umfrage: Passwort „123456“ seltener - doch Sorgfalt lässt nach

–Symbolfoto: Gerd Altmann/Pixabay

 

Die meisten Internetnutzerinnen und -nutzer achten offenbar auf ein sicheres, komplexes Passwort. Das gaben fast drei Viertel der Befragten (74 Prozent) in einer Umfrage an, die der Digitalverband Bitkom am Freitag in Berlin veröffentlichte. Allerdings ist diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr gesunken: Damals hatten noch 83 Prozent erklärt, Passwörter zu nutzen, die einen Mix aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten und so das Erraten erschweren.

Ein knappes Drittel der Befragten (30 Prozent) räumte ein, für verschiedene Online-Dienste dasselbe Passwort zu nutzen (2022: 35 Prozent). Passwörter seien “die Schlüssel in unser digitales Zuhause”, mahnte die IT-Sicherheitsexpertin bei Bitkom, Simran Mann. “Wer sich für ein besonders simples Schloss entscheidet oder für alle Türen denselben Schlüssel, der macht es Cyberkriminellen unnötig leicht.”

Die Expertin riet dazu, sich etwas Zeit für eine sichere Erstellung von Passwörtern zu nehmen. Passwort-Manager könnten dafür eine gute Hilfe sein. Sie werden inzwischen von einem Viertel der Nutzerinnen und Nutzer verwendet, wie es weiter hieß. Deutlich mehr, nämlich 38 Prozent, schreiben ihre Passwörter demnach weiterhin auf Papier auf.

Noch nicht durchgesetzt habe sich die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Dabei muss nach Eingabe des Passworts noch ein zweiter Code eingegeben werden, der etwa per SMS aufs Handy geschickt oder mit einer speziellen App auf dem Smartphone erstellt wird. Ein Fünftel nutzt diese Sicherheitsvorkehrung nach eigenen Worten wann immer möglich, weitere 17 Prozent für ausgewählte Passwörter. Simran Mann appellierte, diese Möglichkeit zu nutzen: “Damit können Angreifer allein mit dem Passwort nicht auf die Online-Konten zugreifen, was die Sicherheit deutlich erhöht.”

Rückläufig ist laut Umfrage die Zahl derjenigen, die ihre Passwörter regelmäßig ändern: Sie sank von 31 auf 23 Prozent. Auch bezeichneten mehr Befragte die Vielzahl an Passwörtern in Alltag und Berufsleben als problematisch: Fast ein Drittel muss Passwörter nach eigenen Worten häufig neu erstellen, weil sie das alte vergessen haben. – Den Angaben zufolge befragte Bitkom Research 1.018 Internetnutzerinnen und -nutzer ab 16 Jahren telefonisch und repräsentativ.

kna