Beschäftigte in Kliniken waren laut Krankenkassendaten noch nie zuvor so häufig krankgeschrieben wie im Jahr 2022.
Düsseldorf/Hamburg – Beschäftigte in Kliniken waren laut Krankenkassendaten noch nie zuvor so häufig krankgeschrieben wie im Jahr 2022. Im Durchschnitt fehlten sie mehr als 27 Tage im Job, heißt es in einer am Donnerstag in Düsseldorf und Hamburg veröffentlichten Auswertung der AOK Rheinland/Hamburg. Im Vorjahr waren es demnach fünf Krankheitstage weniger. Vor allem psychische Diagnosen führten zu diesem Negativrekord.
Die Fehltage wegen seelischer Leiden stiegen den Angaben zufolge verglichen mit dem Vorjahr um rund 10 Prozent. Seit 2002 verzeichnet die Analyse einen Anstieg der Krankentage wegen psychischer Diagnosen um 150 Prozent. Knapp 17 Prozent aller Ausfalltage beim Klinikpersonal waren im Jahr 2022 auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. Dahinter folgten Atemwegserkrankungen sowie Probleme mit Skelett und Muskeln.
Die Autoren der Studie führen die Ergebnisse auf die hohe Arbeitsbelastung der Klinikmitarbeitenden zurück. Es fehle an Personal und Unterstützung für die Beschäftigten bei der Bewältigung von emotional schwierigen Situationen. Die Corona-Pandemie habe die Situation verschärft. Die Analyse nutzte Daten von rund 50.000 AOK-Versicherten, die in Krankenhäusern arbeiten.