Das Lutherhaus Eisenach verlängert seine Sonderausstellung zum evangelischen „Entjudungsinstitut“ der NS-Zeit bis Ende des Jahres.
Eisenach – Das Lutherhaus Eisenach verlängert seine Sonderausstellung zum evangelischen „Entjudungsinstitut“ der NS-Zeit bis Ende des Jahres. „Angesichts der besorgniserregenden Zunahme antisemitischer Ansichten scheint unsere Sonderausstellung leider aktueller denn je zu sein“, sagte Museumsdirektor Jochen Birkenmeier am Freitag. Geprüft werde auch eine unbefristete Verlängerung. Seit der Eröffnung 2019 hätten über 24.000 Menschen die Ausstellung besucht.
Elf evangelische Landeskirchen hatten das „Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben“ am 6. Mai 1939 auf der Wartburg auf den Weg gebracht. Bis 1945 haben bis zu 200 Mitarbeiter aus dem ganzen Deutschen Reich versucht, jüdische Einflüsse auf Lehre und Praxis der evangelischen Kirche zu beseitigen. So wurde Jesus als „Arier“ dargestellt und ein Gesangbuch veröffentlicht, in dem Worte wie „Jerusalem“ oder „Zion“ getilgt und hebräische Formeln wie Amen oder Halleluja durchgängig durch „Das walte Gott“ oder „Lobe den Herrn“ ersetzt wurden.
Die Ausstellung beleutet die historische und ideologische Vorgeschichte des Instituts, den gesellschaftlichen, politischen und kirchlichen Kontext, in dem die Gründung 1939 stattfand, die Arbeit des Instituts und schließlich die Aufarbeitung damit.