Eine mutmaßliche Spuckattacke radikaler Juden auf den Abt der deutschen Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem sorgt für Empörung.
Jerusalem – Eine mutmaßliche Spuckattacke radikaler Juden auf den Abt der deutschen Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem sorgt für Empörung. Das Lateinische Patriarch von Jerusalem, die Vertretung der Katholiken im Heiligen Land, kritisierte den Vorfall nahe der Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt am Sonntag scharf.
„Das Lateinische Patriarchat verurteilt den unprovozierten und schändlichen Angriff“, hieß es in einer Erklärung. Die Täter seien von der Polizei sofort danach festgenommen worden. „Die Strafverfolgung der Täter solcher Hassverbrechen ist ein wichtiges Mittel zur Abschreckung und zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls christlicher Geistlicher im Heiligen Land, vor allem in Jerusalem“, so die Mitteilung.
Laut Medienberichten hatten am Samstag mutmaßlich zwei jüdische Radikale den Abt in Soutane und seine Begleiterin, eine befreundete deutsche Journalistin, angegangen. Demnach spuckten sie vor ihm auf den Boden, bedrohten Schnabel und beleidigten das Christentum sowie seinen Begründer Jesus Christus. Ein Foto in der italienischen Zeitung „Il Messaggero“ zeigt einen der Angreifer, wie er Schnabel am Gewand fasst. Der Abt habe in ruhigem Ton die Beleidigungen und das Berühren seiner Person zurückgewiesen.
In Israel nehmen Spuckattacken und verbale Aggression radikaler Juden gegen Geistliche und Ordensleute seit Monaten zu. Auch Fälle von Vandalismus gegen Kirchen und religiöse Einrichtungen mehren sich. Die Täter stammen oft aus strengreligiösen Talmud-Schulen (Jeschiwas), und sprechen Nichtjuden das Recht ab, ihre Religion in Israel zu praktizieren.