Paderborner Erzbischof besorgt über Lage im Nahen Osten

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Der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz ist besorgt angesichts des andauernden Krieges im Nahen Osten.
Paderborner Erzbischof besorgt über Lage im Nahen Osten

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz (2.v.l.) –Foto: Deutsche Bischofskonferenz / Daniela Elpers

Der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz ist besorgt angesichts des andauernden Krieges im Nahen Osten. “Noch immer befinden sich israelische Geiseln in den Händen der Hamas und bangen täglich um ihr Leben”, sagte der katholische Geistliche am Mittwoch zum Auftakt seiner Reise ins Heilige Land. “Der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen fehlt mittlerweile das Nötigste zum Überleben.”

Anlass für die Reise von Bentz sind die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum des Theologischen Studienjahres am Freitag in Jerusalem. “Dass seit 50 Jahren junge Menschen aus Deutschland zum Theologiestudium nach Jerusalem kommen, um für ein Jahr in einen Ort einzutauchen, der Juden, Christen und Muslimen gleichermaßen heilig ist, ist für mich Grund zur Freude und gerade jetzt von großer Strahlkraft”, sagte Bentz, der in der Deutschen Bischofskonferenz Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten ist.

Das Theologische Studienjahr ermöglicht jedes Jahr rund 20 deutschsprachigen Theologiestudierenden, zwei Semester in Jerusalem zu studieren. Sie bilden in dieser Zeit eine Lebens- und Lerngemeinschaft im Studienhaus “Beit Josef” am Rande der Jerusalemer Altstadt. Neben dem Vorlesungs- und Seminarbetrieb gehören zahlreiche Exkursionen, Studientage und Gastvorträge zum Grundbestand des Studienjahres. Die Finanzierung wird durch Stipendien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) gewährleistet.

Zum Auftakt seines Besuches steht am heutigen Mittwoch zunächst ein Gespräch mit dem Leiter des Vertretungsbüros der Bundesrepublik Deutschland in Ramallah, Oliver Owcza, an. Danach besucht der Erzbischof das “Rossing Center for Education and Dialogue”. Die von einem israelisch-palästinensischen Team geleitete Einrichtung setzt sich für Verständigung und Begegnung zwischen Juden, Christen und Muslimen im Heiligen Land ein. Gegen Mittag trifft Bentz den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, bevor am Nachmittag ein Besuch des armenischen Viertels in Jerusalem und eine Begegnung mit Studentinnen und Studenten des Theologischen Studienjahres ansteht.

Am Donnerstag wird der Paderborner Erzbischof neben Vertretern der palästinensischen Zivilgesellschaft auch den Apostolischen Nuntius, Erzbischof Adolfo Tito Yllana, und den deutschen Botschafter in Israel, Steffen Seibert, treffen.

Geplant ist im weiteren Verlauf außerdem eine Kranzniederlegung in Yad Vashem, um der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Mit dabei sein werden der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, Stephan Harbarth, sowie DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee.

kna