Das Deutsche Archäologische Institut (DAI) Athen begeht in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag.
Athen – Das Deutsche Archäologische Institut (DAI) Athen begeht in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag. Dazu lädt es zu mehreren Veranstaltungen ein, um seine Aufgaben, Ziele und Projekte bekannter zu machen, wie die Griechenland-Zeitung (Freitag) berichtete.
Den Anfang macht DAI-Präsidentin Friederike Fless am Mittwoch (15. Mai) mit dem Jahresbericht bei der Sitzung der Zentraldirektion. Beim anschließenden Festvortrag „Grabungen und Forschungen auf dem Kapitol“ gibt der Leiter des DAI Rom, Ortwin Dally, Einblicke in die Stadtgeschichte Roms von der Antike bis zur Neuzeit. Der Deutsche Botschafter in Griechenland, Andreas Kindl, hält ein Grußwort. Die Veranstaltung kann nach Anmeldung online verfolgt werden.
Das Deutsche Archäologische Institut in Athen wurde am 9. Dezember 1874, dem Geburtstag des Archäologen Johann Joachim Winckelmann (1717-1768), gegründet. Der Reichstag hatte die Gründung am 17. März 1872 beschlossen. Es war nach Rom die zweite Außenstelle des DAI und nach der Ecole francaise d’Athenes (1846) die zweite ausländische archäologische Forschungseinrichtung in der Hauptstadt des griechischen Königreichs.
Arbeitsschwerpunkt der Abteilung Athen war von Beginn an neben der Erfassung und Publikation antiker Denkmäler auch die archäologische, baugeschichtliche und topografische Feldforschung. Bis zur Gründung der Abteilung Istanbul 1929 war das Athener Institut auch im westlichen Kleinasien tätig.
In den ersten Jahrzehnten seines Bestehens erfolgten die bedeutenden Ausgrabungen, die bis heute vom DAI Athen betreut werden: die Grabungen im Heiligtum von Olympia (seit 1906, zuvor 1875–1881 „Reichsgrabung“), in Tiryns (seit 1905, zuvor 1884–1885 Ausgrabungen durch Heinrich Schliemann), im Kerameikos von Athen (seit 1913) sowie im Heraion von Samos (seit 1925, zuvor 1910–1914 Grabungen durch die Berliner Museen). 1974 schließlich kam die Grabung im Heiligtum von Kalapodi hinzu.
Heute sind im DAI Athen rund 25 Mitarbeitende tätig. Ihre Aufgabe ist es, sämtliche altertumswissenschaftlichen Vorhaben deutscher Universitäten und Forschender in Griechenland zu koordinieren und zu unterstützen. Dank der vom Gastland gewährten Nationallizenzen stehen weltweit renommierte Großprojekte mit langer Tradition im Fokus der Feldforschung.