Die Kinderschutzkommission des nordrhein-westfälischen Landtages hat am Donnerstag einen Zwischenbericht vorgelegt.
Düsseldorf – Gerade im digitalen Raum spielt einem neuen Bericht zufolge Gewalt unter Gleichaltrigen eine immer größere Rolle. Cybermobbing sei zudem häufig die digitale Fortsetzung von analogem Mobbing, heißt es in dem am Donnerstag in Düsseldorf vorgelegten Zwischenbericht der Kinderschutzkommission des nordrhein-westfälischen Landtages. Die Experten empfahlen unter anderem verpflichtende Gewaltschutzkonzepte an Schulen. Zudem sprechen sie sich für mehr Präventionsangebote aus, etwa durch einen Internetführerschein.
Die Kinderschutzkommission des NRW-Landtages befasst sich seit sechs Jahren mit der Verbesserung des Kinderschutzes und gibt Empfehlungen. Schwerpunkte des überparteilichen Gremiums sind laut Mitteilung des Landtags unter anderem digitale Gewalt, Gewalt in Sport und Kirche oder auch Täterstrategien.
Bei Gewalt im kirchlichen Raum nahmen die Experten unter anderem den Umgang mit Macht, Wahrnehmung von Grenzen und Diversität, sowie Stärkung sexueller Bildung in den Blick. Im Bericht heißt es, Aufklärung ist nicht nur Sache der jeweiligen Institution, sondern es ist ein Schulterschluss zwischen staatlichen Behörden, Politik und der Gesellschaft nötig. Zudem sei das Wissen über Täterstrategien wichtig.
Im sportlichen Bereich sollte laut Bericht mehr sensibilisiert werden, beispielsweise durch die Schulung von Trainern. Außerdem brauche es klare Regeln für Betreuer bei Reisen, in Übernachtungs- und Duschsituationen. Derlei Konzepte gehörten sowohl in den Breitensport als auch in den kommerziellen Bereich.
Kinder mit Beeinträchtigungen identifizierten die Experten als besonders gefährdete Gruppe. Für sie seien weniger Schutzmechanismen vorhanden. Das Präventions- und Schutzangebot müsse ausgebaut und auf die Anforderungen der Hilfesuchenden angepasst werden.