Globaler Bericht der Vatikan-Kinderschutzkommission kommt 2024

Die neu besetzte und erweiterte Päpstliche Kinderschutzkommission will ihren ersten Bericht zur weltweiten Lage binnen zwei Jahren veröffentlichen. Er rechne mit einem ersten Entwurf 2023, sagte Kommissionssekretär Andrew Small.
Vatikanstadt (KNA) Die neu besetzte und erweiterte Päpstliche Kinderschutzkommission will ihren ersten Bericht zur weltweiten Lage binnen zwei Jahren veröffentlichen. Er rechne mit einem ersten Entwurf 2023, sagte Kommissionssekretär Andrew Small am Freitag vor Journalisten. Für eine fundierte Datenerhebung werde es aber noch ein weiteres Jahr dauern, bis das Endergebnis fertig sei. Papst Franziskus habe die Kommission aufgefordert, regelmäßig Berichte zur Safeguarding-Lage weltweit

Der Petersdom im Vatikan. Symbolfoto: pixabay

Die neu besetzte und erweiterte Päpstliche Kinderschutzkommission will ihren ersten Bericht zur weltweiten Lage binnen zwei Jahren veröffentlichen. Er rechne mit einem ersten Entwurf 2023, sagte Kommissionssekretär Andrew Small am Freitag vor Journalisten. Für eine fundierte Datenerhebung werde es aber noch ein weiteres Jahr dauern, bis das Endergebnis fertig sei. Papst Franziskus habe die Kommission aufgefordert, regelmäßig Berichte zur Safeguarding-Lage weltweit zu erstellen. Für ihn sei klar, dass der Bericht danach öffentlich zugänglich werden müsse, so Small. Das Missbrauchsproblem sei groß und bestehe weltweit; die Zeit dränge.

Der Bericht soll demnach in vier Sektionen unterteilt werden. Zunächst gehe es um Berichte und bereits implementierte Strukturen nationaler Bischofskonferenzen. Hinzu kämen ein größerer Überblick zu vier Weltregionen, die Kurie und deren Dienst für die Ortskirchen mit Blick auf Safeguarding sowie zuletzt die Kinderschutzarbeit der Kirche weltweit, etwa im Kontext der Vereinten Nationen. Die Kommission soll sich laut Small nicht nur um Opfer und Prävention kümmern, sondern auch die Einhaltung der neuen und strengeren vatikanischen Leitlinien zum Kinderschutz überwachen.

Seiner Schätzung nach hätten 70 bis 80 nationale Bischofskonferenzen vor allem im globalen Süden bis dato keinerlei Strukturen mit Blick auf Kinderschutz, so Small. Andere Länder, etwa die USA, gäben indes Millionen für das Training sogenannter “Safeguards” aus. Daher sei ein Fonds geplant, um Bischofskonferenzen weltweit bei der Implementierung zu helfen. Hierzu wollten Italienische Bischofskonferenz und Päpstliche Kinderschutzkommission eigens zusammenarbeiten. Das entsprechende Abkommen wurde am Freitag von Kardinal Sean O’Malley als Kommissionsleiter und Kardinal Matteo Zuppi als Vorsitzender von Italiens Bischofskonferenz unterzeichnet. Die Vereinbarung ist zunächst auf ein Jahr angelegt.

Ziel sei ein “immer stärkeres gemeinsames Engagement zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs innerhalb der Kirche”. So wollen Bischofskonferenz und Kommission auch regelmäßig über Kinderschutzinitiativen berichten, Kompetenzen austauschen. Italiens Bischöfe stehen seit längerem in der Kritik, keinen umfassenden Missbrauchsbericht zu veröffentlichen, der über die vergangenen 20 Jahre hinausgeht. Mit der jüngsten päpstlichen Kurienreform “Praedicate Evangelium” wurde die Kinderschutzkommission an die Glaubensbehörde und dort insbesondere an die Abteilung für Disziplinarverfahren angedockt. Zugleich bleibt die Kommission autonom und unter eigener Leitung – derzeit Kardinal O’Malley, unterstützt von Sekretär Small. Dieser hält das Andocken für förderlich für die Bedeutung der Kommission. Auch wurden Personal und Budget aufgestockt.

Ende September hatte das Kirchenoberhaupt zehn neue Kommissionsmitglieder ernannt und neun bisherige im Amt bestätigt, darunter den deutschen Kinderschutzexperten Hans Zollner. Hinzu kommt der Verantwortliche für die Zusammensetzung der Kommission, der chilenische Kommunikationsexperte Juan Carlos Cruz. Die Kommission ist nun paritätisch mit je zehn männlichen und weiblichen Fachleuten aus fünf Kontinenten besetzt.

Von Anna Mertens (KNA)