Einigung über zukünftige Nutzung der Markuskirche in Gladbeck erzielt

Die denkmalgeschützte Markuskirche in Gladbeck kann auch in Zukunft von den Gladbecker Bürgern genutzt werden, denn die  Volkshochschule der Stadt Gladbeck wird die Räumlichkeiten für ihre Angebote übernehmen. Für einen eventuellen Nachfolgeverein des Martin-Luther-Forums stehen im Bedarfsfall Räume zur Verfügung. Dies teilte die Bezirksregierung Münster am Donnerstag mit.

Das Martin-Luther-Forum Ruhr war bis zum Sommer in der Markuskirche beheimatet. (Foto:Bildquelle: Stadt Gladbeck)

Vorbehaltlich einer Prüfung durch die Bezirksregierung Münster zeige sich so ein guter Ansatz, der den Förderzweck auch weiterhin erfüllen könne, hieß es. Der Plan für die Nutzung des Gebäudes basiert demnach auf Gesprächen mit Teilnehmern der Stadt Gladbeck, des Martin-Luther-Forums, der evangelischen Kirchengemeinde und des evangelischen Kirchenkreises.

Arbeitskreis gebildet

Regierungspräsidentin Dorothee Feller hatte Anfang des Jahres die Beteiligten an einen Tisch geholt, um in einen Dialog zur Nachfolgenutzung der Markuskirche einzutreten. Die Moderation des Arbeitskreises lag bei Wolfgang Pantförder, dem ehemaligen Bürgermeister von Recklinghausen. Mit dem neuen Nutzungskonzept biete das Kirchengebäude Platz für ein umfangreiches soziales Angebot.

Regierungspräsidentin Dorothee Feller bedankt sich bei Pantförder für seine „spontane Bereitschaft die Moderation in der Sache zu übernehmen“ Dies sei „ein absoluter Glücksfall“ gewesen. „Durch seine ruhige, besonnene Art und mit seinen enormen Fachkenntnissen hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass eine für alle Beteiligten gute Einigung erzielt werden konnte“, sagte Keller. Ebenso bedankte sich die Regierungspräsidentin auch bei allen anderen in der Sache Beteiligten für die konstruktive und zielführende Zusammenarbeit.

Ökumenisch orientiert

Das ökumenisch orientierte Martin-Luther-Forum Ruhr in Gladbeck hatte zum 9. Juli seinen Betrieb eingestellt. Zuvor hatte die Mitgliederversammlung des Fördervereins im Frühjahr entschieden, die Option zur Verlängerung des Nutzungsvertrages mit der Kirchengemeinde um weitere fünf Jahre nicht auszuüben und den Betrieb zur Sommerpause zu beenden. Weder die Kirchengemeinde noch die Kirchenkreise oder die Stadt Gladbeck sehen sich den Angaben zufolge in der Lage, das Forum in anderer Trägerschaft zu übernehmen.

Im Jahr 2008 war die denkmalgeschützte Markus-Kirche dem Martin-Luther-Forum Ruhr zur Nutzung überlassen worden. Zehn Jahre lang fanden dort zahlreiche Vorträge, Diskussionen, Lesungen, Konzerte und Ausstellungen statt. Außerdem beherbergte das Forum eine Dauerausstellung zu Reformation und Ruhrgebiet. Dem Trägerverein gehören unter anderem die evangelischen Kirchenkreise Gladbeck-Bottrop-Dorsten und Recklinghausen sowie die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Gladbeck an.

Ein schlechter Deal?

Der Initiator des MLFR und langjährige Vorsitzende des Trägervereins, Dr. Martin Grimm, äußerte sich unterdessen bereits im September nach Bekanntgabe der Pläne kritisch. „Wir stehen vor einem Scherbenhaufen. Das ist keine adäquate Folgenutzung des Luther Forums“, sagte er in einem Interview der örtlichen WAZ. Seit 2014 habe es Gespräche mit Kirche und dann auch mit der Stadt gegeben. „Das Ergebnis nach drei bis vier Jahren ist ein ‚Deal’, der definitiv nicht im Sinne des Forums und der Mitglieder des Fördervereins ist. Erst wurde dem Lutherforum eine angemessene Unterstützung verweigert, dann wird die denkmalgeschützte, rausgeputzte Markuskirche in Ost ihrem Schicksal überlassen.“

rwm