Der Leiter der vatikanischen Bischofskongregation, Kurienkardinal Marc Ouellet, plädiert für mehr Verantwortung für Frauen in der katholischen Kirche. Was die Rolle der Frau bei Entscheidungsfragen angehe, hinke die Kirche hinterher, sagte der Kanadier der Vatikanzeitung Osservatore Romano.
Der Leiter der vatikanischen Bischofskongregation, Kurienkardinal Marc Ouellet, plädiert für mehr Verantwortung für Frauen in der katholischen Kirche. Was die Rolle der Frau bei Entscheidungsfragen angehe, hinke die Kirche hinterher, sagte der Kanadier der Vatikanzeitung Osservatore Romano.
Frauen mit „klerikalen“ Funktionen zu beauftragen, sei jedoch ebenso ausgeschlossen wie eine Zulassung zum Priesteramt. Gerade weil dies klar sei, so Ouellet, müsse es „auf dem Weg der Integration von Frauen gemäß ihren Gaben schneller vorangehen“. Als Beispiele nannte er Frauen mit „Beratungs- und Führungspositionen“ in Bistumsverwaltungen und der römischen Kurie.
Die Rolle von Frauen in der Gesellschaft habe sich geändert, so der Kardinal; zudem seien Frauen inzwischen viel besser ausgebildet als noch vor 50 Jahren. „Wenn wir glauben, uns weiter so wie früher verhalten zu können, ohne dem Rechnung zu tragen, werden wir scheitern“, sagte der 74-Jährige.
Ouellet würdigte auch die Themensetzung von Papst Franziskus bei der Vollversammlung der Lateinamerika-Kommission Ende 2018 zur Rolle der Frau in Lateinamerika. Dem von dort stammenden Papst sei die Lage bewusst. Oft herrsche in Lateinamerika noch eine „Macho-Kultur“, die sich auch in Gewalt gegen Frauen äußere.