Trauer um Bernhard Groß

Der Sohn des seligen Nikolaus Groß starb 84-jährig Dinslaken.

Menschen am Niederrhein, im Bistum Essen und in der Diözese Münster trauern um Bernhard Groß, der jetzt im Alter von 84 Jahren verstorben ist. Der jüngs­te Sohn des 1945 von den Nazis hingerichteten Widerstandskämpfers, des seligen Nikolaus Groß, war seit 1999 Diakon in Dinslaken sowie beruflich und später ehrenamtlich engagiert in der Caritas.

Bernhard Groß am 7. Oktober 2013, dem jährlichen Tag der Seligsprechung, der in Niederwenigern im Mauritiusdom gefeiert wird (Archivfoto: Martin Busse)

Im Kreis Wesel wirkte Groß, ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und dem Ehrenring der Stadt Duisburg in der Kommunalpolitik, dazu in der KAB der Diözesen Münster und Essen. Über diese Tätigkeit hinaus prägte die Pflege der Erinnerung an das Erbe seines Vaters im Glauben und im Widerstand sein Wirken. Im Kontakt mit einer großen Gruppe aus dem Bistum Essen erlebte er 2001 dessen Seligsprechung in Rom.

In Erinnerung an seine Mutter Elisabeth Groß und seinen Vater hatte Bernhard Groß mehrere Projekte engagierter Menschen im Bistum Essen kontinuierlich begleitet. Dazu gehörte sehr früh der Aufbau eines Archivs zum Wirken des späteren Seligen und die Begründung der Groß-Hauses nach Impulsen des früheren Pfarrers Eberhard Stute in Niederwenigern, der Geburtsstadt von Nikolaus Groß. Ein große Breitenwirkung entfaltete über zahlreiche Jahre das mehrstündige und von vielen Mülheimer Aktiven präsentierte Nikolaus- Groß-Musical aus St. Barbara Dümpten.

Geschrieben hatte es Prälat Manfred von Schwartzenberg, intoniert war die mehrstündige Aufführung von Burkhard Maria Kölsch. In Abstimmung mit Bernhard Groß entstand vor über 20 Jahren – vorangetrieben auch vom Nikolaus-Groß-Abendgymnasium des Bistums Essen – auch die Homepage www.nikolaus-gross.de. Mit der KAB im Ruhrbistum stand Diakon Bernhard Groß für zahlreiche Gottesdienste in Gemeinden und Gedenkfeiern in Erinnerung an das Wirken seines Vaters. Heute feiern die KAB-Diözesanverbände Essen und Münster jährlich rund um Groß’ Geburtstag am 30. September ein Gedenkamt im Xantener Martyrerdom St. Viktor.

Bischof Franz-Josef Overbeckwürdigte die Arbeit des Diakons: „Mich hat es immer beeindruckt zu sehen, mit welch großem Engagement der Verstorbene dazu beigetragen hat, das Andenken an seinen Vater und dessen Glaubenszeugnis, das er mit dem Leben bezahlt hat, wachzuhalten. Dabei hat er nie vergessen, auch an seine Mutter und ihre unerschütterliche Glaubensstärkezu erinnern. Für all das bin ich sehr dankbar.“

Auch der Mülheimer Pfarrer Manfred von Schwartzenberg erinnert sich an Bernhard Groß: „Er war zielstrebig, engagiert und aufrichtig; war unermüdlich in ganz Deutschland unterwegs.“ Der 74-Jährige war lange mit dem Diakon befreundet, lernte ihn 1998 durch die Konzeption des Nikolaus-Groß-Musicals kennen. „Bernhard Groß hat uns viel aus seiner Familiengeschichte erzählt, hatte die Fakten immer im Blick“, erzählt von Schwartzenberg. „Er hat jede Vorstellung besucht – das war ihm sehr wichtig.“