KAB: „Populismus gefährdet Gutes in Europa“

Europa ist Thema des Aufrufs der KAB im Bistum Essen zum 1. Mai, die sich dabei stark auf Forderungen auch des DGB bezieht. „Als KAB im Bistum Essen“, heißt es zu der Wahl am 26. Mai „würdigen und schätzen wir den Einsatz der EU für Frieden und Demokratie.“

Hermann-Josef Schepers (Foto: Spernol)

Hermann-Josef Schepers, KAB-Vorsitzender im Bistum, stellt heraus: „Wir müssen die Werte der Europäischen Union hochhalten, besonders wenn wir an unsere jüngeren Generationen denken.“ Sie profitierten klar von den Vorteilen der EU, zum Beispiel durch die Arbeitnehmerfreizügigkeit. „Wir sind Europäer, und folgen deshalb dem Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes, den Tag der Arbeit zum Tag der europäischen Solidarität zu erklären. Denn ,Gute Arbeit‘, faire Löhne und sichere Arbeitsplätze bedeuten Zukunft.“

Das schließe auch gleiche Rechte für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Europa ein. Ebenfalls im Einklang mit Forderungen des DGB fordert der katholische Sozialverband, dass Menschen im Mittelpunkt der europäischen Politik stehen müssen. KAB und DGB sagen: „Die sozialen Interessen der Bürgerinnen und Bürger, der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen Vorrang haben vor den Interessen der Unternehmen.“

Konkrete Maßnahme für Gerechtigkeit

Zu einem sozialen Europa gehörten dabei auch europaweite Standards für gute Arbeitsbedingungen. Einen Wettbewerb mit prekärer Arbeit und niedrigen Löhnen in allen Staaten lehnt die KAB ab. „Wir brauchen mehr Tarifbindung in ganz Europa und armutsfeste Mindestlöhne in jedem EU-Mitgliedsstaat.“ Die KAB spricht sich auch für Arbeitsplätze und einen Wohlstand, der alle sichert und fordert aus. Mit dem Blick auf Gegenwart und Zukunft geht es für den Verband um eine Strategie zur Gleichstellung und konkrete Maßnahmen für Gerechtigkeit zwischen Frauen und Männern, dazu um ein ambitioniertes Programm für Zukunftsinvestitionen.

„Die Menschen müssen erleben, dass die EU ihr Leben nachhaltig und konkret verbessert.“ Die EU müsse zudem auch ein Vorbild für Globalisierung werden. Internationale Standards für Arbeitnehmerrechte, Soziales, Umwelt- und Verbraucherschutz müssen das Geschehen auf den Märkten bestimmen, nicht umgekehrt. Diözesanvorsitzender Hermann-Josef Schepers ruft zur Teilnahme an den Maikundgebungen auf. „Wir müssen am 1. Mai und bei den Europawahlen auch den nationalistischen, populistischen und antieuropäischen Strömungen eine klare Absage erteilen.“
rwm