Opfer eines brutalen Überfalls wurde Thomas Quadt, der Pastor der Gemeinde St. Franzikus in Bochum-Riemke, in der Nacht zum Sonntag. Verletzt und eingesperrt ließ ihn ein noch unbekannter Räuber zurück. Die Polizei sucht nun dringend Zeugen. Angaben, ob etwas gestohlen wurde, konnte die Polizei noch nicht machen.
Nach bisherigem Ermittlungsstand sei ein Unbekannter, zwischen dem 27. Juli, 23.50 Uhr, und 28. Juli, 00.10 Uhr, gewaltsam in das Gemeindehaus an der Herner Straße, nahe des Riemker Marktes, eingedrungen, teilte die Polizei mit. Als der katholische Priester (66) am frühen Sonntag dann nach Hause zurückkehrte, wurde er von dem Tatverdächtigen verletzt und gefesselt eingesperrt. Ein Passant hörte Hilferufe und alarmierte die Polizei.
Der 66-jährige Priester, der einen Schlag auf den Kopf erhielt, wurde mit schweren Verletztungen mit einem Rettungswagen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Dem Priester gehe es den Umständen entsprechend gut, betonte Propst Michael Ludwig, der Pfarrer der Großpfarrei St. Peter und Paul, zu der auch die Gemeinde St. Franziskus in Bochum gehört, im Gespräch mit Neues Ruhr-Wort. Wie lange er im Krankenhaus bleiben müsse sei noch nicht abzusehen, sagte Ludwig am Sonntag.
Der Probst hatte an Stelle des Opfers, der seit elf Jahren seinen Dienst in Riemke versieht, am Sonntag die Messe in St. Franziskus geleitet und die Gemeinde am Ende über den Überfall informiert, die betroffen reagierte.
Laut Polizeiangaben ist der Tatverdächtige etwa 165 bis 170 cm groß, zur Tatzeit hatte er einen Drei-Tage-Bart und trug grün-braune Bekleidung. Über den Kopf hatte er ein Tuch gezogen. Er sprach deutsch mit Akzent.
Sachdienliche Hinweise nimmt das Bochumer Kriminalkommissariat 13 unter der Rufnummer 0234 909-4135 oder außerhalb der Geschäftszeit die Kriminalwache unter der Durchwahl 0234 909-4441 entgegen.
„Überfälle auf Gemeindehäuser passieren immer wieder“, erklärte Probst Ludwig. „Die Täter sind offenbar der Meinung, das dort wegen der Kollekte besonders viel Geld zu holen ist. Dabei stimmt das gar nicht, das Geld wird immer schnell eingezahlt.“ Dennoch komme es immer wieder zu Einbrüchen in Gemeindehäuser. „In Riemke ist das schon passiert und in Grumme sogar schon dreimal“, berichtete Ludwig.