Eine durchweg positive Bilanz hat die Caritas im Bistum Essen zu ihrem Projekt „Sach wat! Tacheles für Toleranz 2.0“ gezogen. Innerhalb der vergangenen zwei Jahre seien dabei rund 700 Personen erreicht und zur Zivilcourage ermutigt worden, teilte der katholische Sozialverband am Freitag in Essen mit. „Ich hoffe, auch wenn dieses Projekt nun zu Ende geht, dass es den Anfang von etwas Neuem bedeutet“, sagte Caritas-Direktorin Sabine Depew bei der Abschlussveranstaltung. Es sei wichtig, sich weiter für Toleranz und Menschlichkeit einzusetzen.
In Seminaren hatten unter anderem Schüler und Mitarbeiter sozialer Einrichtungen ein Argumentationstraining gegen Stammtischparolen erhalten. Vermittelt werden sollte das „Mundwerkzeug, um sachlich, rhetorisch geschickt und entschieden auf menschenverachtendes Gerede zu reagieren“. Daneben gab es eine Kneipentour, bei der unterhaltsam gegen Vorurteile vorgegangen wurde. Ein Schauspieler-Duo stellte Stammtischgespräche nach und entwickle mit den Gästen Gegenstrategien. An den Seminaren nahmen den Angaben zufolge etwa 300 Personen teil, die Kneipentour erreichte etwa 350 Besucher. Darüber hinaus wurden Teilnehmende zu Multiplikatoren ausgebildet und im professionellen Umgang mit Rechtsextremismus geschult.
„Sach wat! Tacheles für Toleranz 2.0“ ist der zweite Durchgang des Projekts, dessen erster Teil von 2016 bis 2017 zunächst durch Landesmittel gefördert wurde. Beim zweiten Teil engagierte sich die Lotterie Glücksspirale. 2017 erhielten die Initiatoren den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus der Deutschen Bischofskonferenz.