Eine Zunahme prekärer Arbeitsbedingungen sieht die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB). Zum Welttag für menschenwürdige Arbeit am Montag forderte der Verband am Freitag in Köln klare Regeln und Gesetze, die vor Ausbeutung schützen. Der Welttag soll an unmenschliche Arbeitsbedingungen in aller Welt erinnern.
In Großfleischereien und in Redaktionen, im Hochschulbereich und im Einzelhandel sowie in der Zeit- und Leiharbeit litten Arbeitnehmer, so die KAB. Gründe seien prekäre Arbeitsverhältnisse, schlechte Bezahlung, Sonntagsarbeit, befristete Arbeitsverträge, unmenschliche Arbeitszeiten und -bedingungen, hieß es. Trotz der gesetzlichen Regelung des Mindestlohns werde Arbeitnehmern in vielen Branchen und Handwerksbetrieben eine entsprechende Bezahlung vorenthalten. „Es ist ein Skandal, dass osteuropäische Arbeitnehmer in der Fleischindustrie zu Hungerlöhnen von Sub-Unternehmen angestellt werden und so für den Reichtum deutscher Fleischbarone sorgen“, sagte die KAB-Bundesvorsitzende Maria Etl.
Mit einem bundesweiten Begegnungstag will die KAB diese Missstände in den Fokus rücken und Menschen dafür sensibilisieren, genauer auf Arbeitsbedingungen zu achten. Geplant seien Lesungen, Fürbitten und Diskussionsveranstaltungen.