Andrea Redeker, die erste Präventionsbeauftragte des Bistums, geht Ende April nach mehr als 28 Jahren im Dienst des Ruhrbistums in den Ruhestand. Bevor sie 2011 die Präventionsarbeit koordinierte, war sie im Ruhrbistum die erste Frau mit Personalverantwortung für Priester.
Sie war eine Pionierin: Andrea Redeker, die erste Präventionsbeauftragte des Bistums, geht Ende April nach mehr als 28 Jahren im Dienst des Ruhrbistums in den Ruhestand. Die promovierte Theologin wurde 2011 die erste Präventionsbeauftragte, als diese Stelle im Bistum Essen neu geschaffen wurde. Rasch erwarb sie sich im Bistum, aber auch bei nicht-kirchlichen Partnern und über das Ruhrgebiet hinaus den Ruf einer engagierten Kämpferin gegen sexualisierte Gewalt.
„Die zahllosen Missbrauchsfälle, die auch im Bistum Essen bekannt geworden sind, erschütterten Andrea Redeker zutiefst“, erinnerte Generalvikar Klaus Pfeffer in seiner Würdigung. „Als Präventionsbeauftragte kämpfte sie mit Nachdruck dafür, alles zu tun, damit sich solche Verbrechen nicht wiederholen.“ Ihrem Einsatz habe das Ruhrbistum viele wichtige Schritte in den Präventionsbemühungen der vergangenen Jahre zu verdanken. Redeker habe „ein wesentliches Fundament“ dafür geschaffen, dass im Bistum Essen der Kampf gegen sexualisierte Gewalt und für eine entschiedene Aufarbeitung der Verbrechen der vergangenen Jahre „höchste Priorität“ habe, betonte Pfeffer.
Erste Frau mit Personalverantwortung für Priester im Ruhrbistum
Im Ruhrbistum war Redeker 1991 zunächst als Leiterin des Seminars für Gemeindereferentinnen in Gelsenkirchen-Ückendorf gestartet. Fast vier Jahre später holte sie Bischof Hubert Luthe 1995 als erste Frau im Bistum Essen in die Verantwortung für die Ausbildung, den Einsatz und die Fortbildung von Geistlichen und Laien im pastoralen Dienst.
In der Bistumsverwaltung wurde sie Stellvertreterin von Personaldezernent Martin Pischel. In der damaligen Zeit sei eine solche Personalentscheidung völlig neu und ungewohnt gewesen, erinnerte Pfeffer, „Für die meisten Priester – da spreche ich auch für mich persönlich – war es ein starkes Signal, in der Personalabteilung eine Ansprechpartnerin zu haben, die als Frau ganz andere Perspektiven einbringen konnte“, betonte er.
Mit ihrer hohen Kompetenz habe sich Redeker schnell viel Vertrauen erworben. „Es war ihr stets ein persönliches Anliegen, in unserer Kirche für ein gleichberechtigtes, wertschätzendes Miteinander von Priestern und Nicht-Priestern sowie von Männern und Frauen einzutreten“, hob Pfeffer hervor.