München – Der katholische Polizeibischof Wolfgang Bischof hat pauschale Verdächtigungen gegenüber Polizisten als „ungerecht und falsch“ bezeichnet. „Wir müssen immer wachsam sein und genau hinsehen, wenn es Verdachtsfälle von Rassismus in der Polizei gibt“, sagte Bischof der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Wenn sie bemerkt würden, müsse dagegen konsequent vorgegangen werden. Das sehe auch deren Führung so. Die Polizeiseelsorge vermittle dies in ihrem berufsethischen Unterricht gleichfalls. Der Münchner Weihbischof ist seit 2016 Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Katholische Seelsorge in der Bundespolizei.
Verbale Attacken und offene Anfeindungen
Zudem verwies Bischof darauf, dass Polizeiseelsorgern regional und bundesweit immer häufiger von Gewalt gegen die Beamten berichtet werde. Diese erlebten verbale Attacken und offene Anfeindungen. Manch guten Polizeibeamten lasse dies den Sinn des eigenen Wirkens hinterfragen.
Als besonders verletzend sei zuletzt die umstrittene „taz“-Kolumne empfunden worden, die die Polizei in die Nähe von Müll gerückt habe. „Mir ist klar, dass Satire einem besonderen Schutz unterliegt, aber das gilt auch für die Würde des Menschen“, sagte der Weihbischof. Die Würde der Polizeibeamten sei darin leider ignoriert worden.
Debatte besonnener führen
Umso wichtiger sei für die Polizisten gewesen, dass sie viel Rückhalt in der Bevölkerung erfahren hätten, in den Sozialen Medien und im direkten Gespräch, so Bischof. Er hoffe sehr, dass die breite Diskussion über diesen Text zur Folge habe, dass die gesellschaftliche Debatte über die Polizei besonnener geführt werde. „Es muss verstanden werden, dass in der Uniform Menschen stecken.“