Kircheneintritte wegen Engagement für Seenotrettung

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat nach den Worten ihres Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm Kircheneintritte wegen ihres Engagements für die Seenotrettung verzeichnet. „Die Leute sagten, ich bin stolz auf meine Kirche“, sagte der bayerische Landesbischof der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in München. Er habe „noch nie so viele positive Nachrichten bekommen“ wie nach der Entscheidung der EKD, ein Bündnis für ein eigenes Rettungsschiff zu initiieren. Dieses werde Anfang August in See stechen. „Jedes einzelne Leben, das gerettet wird, ist diese Anstrengung wert.“

Heinrich Bedford-Strohm (Foto: Spernol)

Bedford-Strohm bedankte sich dafür, dass der katholische Münchner Kardinal Reinhard Marx das Bündnis United4Rescue „mit einem namhaften Betrag unterstützt“ habe. Dies zeige: „Die Kirchen ziehen an dieser Stelle alle an einem Strang.“ Marx sagte dazu, die Seenotrettung bleibe wichtig. „Solange die Politik keine menschenwürdige Lösung für dieses Problem findet, nicht für den Krieg in Syrien, für die Lager auf Lesbos, solange müssen wir etwas tun, da mache ich keinen Rückzieher.“

Mit Herzblut engagieren

Marx sagte, ihn ermutige zu sehen, „wie viele sich da mit Herzblut engagieren“. Bei einem ökumenischen Gottesdienst mit Flüchtlingen und Helfern im vergangenen Advent sei es im Liebfrauendom „so voll wie zu Weihnachten“ gewesen. Bedford-Strohm sagte: „Bleibt zu hoffen, dass es unter der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in den kommenden Monaten gelingt, in Europa zu einem funktionierenden Verteilmechanismus zu kommen.“ Der Kardinal merkte dazu an, auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) habe die Situation auf dem Mittelmeer als menschenunwürdig bezeichnet. „So wie bisher kann es wirklich nicht weitergehen.“

kna