kfd lobt Video von Kabarettistin Kebekus

Die Vorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) hat die Kabarettistin Carolin Kebekus erneut für ihr kirchenkritisches Video gelobt. Beim Anschauen des Beitrags habe sie mitfühlen können, sagte Mechthild Heil dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag). „Sie erreichen damit Menschen, an die wir auf unseren Kanälen nicht herankommen“, sagte die kfd-Vorsitzende an Kebekus gewandt.

Mechthild Heil (Foto: kfd/Kay Herschelmann)

Die Künstlerin hatte den Clip mit dem Titel „Im Namen der Mutter“ Anfang Juli in ihrer ARD-Show präsentiert. Darin wirft sie der Kirche Frauenfeindlichkeit vor.

Kritik an Reaktion der Deutschen Bischofskonferenz

Heil übte Kritik an einer Reaktion der Deutschen Bischofskonferenz auf das Video. Diese hatte via Facebook Grüße vom „ältesten Männerverein der Welt“ an Kebekus geschickt und darauf hingewiesen, dass „Äußerungen, die blasphemische Elemente enthalten“ auch verletzend sein könnten. Der Vorwurf, religiöse Gefühle zu verletzen, sei abgegriffen und völlig falsch, sagte Heil. „Was ist eigentlich mit den Gefühlen unzähliger Frauen, die von der Kirche über Jahrhunderte verletzt wurden, ohne dass sie sich darum geschert hätte?“, fragte die kfd-Chefin.

Kebekus bezeichnete in dem Doppelinterview der Zeitung die Reaktion der Bischöfe als „sehr schwach“. Sie seien mit keiner Silbe auf ihre Kritik eingegangen. Die Komikerin betonte, es gehe ihr nicht darum, religiöse Gefühle zu verletzen oder sich über den Glauben lustig zu machen. Vielmehr wolle sie zeigen: „Es gibt in der Kirche so viele Frauen mit einer großen Liebe. Aber die bleibt ungenutzt.“

Kebekus: Kirchenaustritt „der einzige Ausweg“ gewesen

Die Bischofskonferenz hatte Kebekus in ihrer Facebook-Reaktion zudem für die „Zusammenfassung unserer Geschichte und Wertvorstellungen“ gedankt und betont: „Ja, zweifellos arbeiten wir noch immer hart daran, unsere Verfehlungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte aufzuarbeiten.“

Die Künstlerin sagte, der Kirchenaustritt sei für sie „der einzige Ausweg“ gewesen, aber sie fühle sich der Glaubensgemeinschaft weiterhin verbunden. Kebekus kündigte an, „die tollen Frauen in der Kirche“ weiter zu unterstützen. Wieder in die Kirche einzutreten, könne sie sich nur vorstellen, wenn sich wirklich etwas bewege, etwa mit der Wahl der ersten Päpstin.

Heil: Nicht alle Bischöfe nehmen Frauen ernst

Heil betonte, sie habe sich entschieden, in der katholischen Kirche für eine andere Kirche zu kämpfen. „Als Vorsitzende eines großen Verbands bin ich davon überzeugt, etwas bewegen zu können.“ In Gesprächen fühle sie sich ernst genommen. Es gebe jedoch auch Bischöfe, die die Forderungen nicht interessierten. „Aber wenn wir darauf warten, bis alle Bischöfe uns ernst nehmen, gibt es keine katholische Kirche mehr in Deutschland.“

kna