Gegen eine „Rolle rückwärts“ in der katholischen Kirche wendet sich die Dachorganisation der kirchlichen Jugendverbände, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Die Hauptversammlung äußerte am Sonntag heftige Kritik an der Vatikan-Instruktion zu Gemeindereformen und appellierte an die deutschen Bischöfe, für die Weiterentwicklung der katholischen Kirche einzutreten.
„Als katholische Jugendverbände sprechen wir uns klar gegen eine Rolle rückwärts aus und möchten gerade nach dem Schreiben aus Rom die positiven Erfahrungen der geteilten Leitung zwischen Laien und Priester in unseren Jugendverbänden entgegenstellen“, sagte die aus Gelsenkirchen stammende BDKJ-Bundesvorsitzende Katharina Norpoth. „Uns ärgert, dass die Anweisungen aus dem Vatikan die Bemühungen der Ortskirchen und die Realitäten vor Ort ignorieren. Genau dieser Klerikalismus demotiviert viele Engagierte.“
BDKJ-Hauptversammlung: Katholische Kirche braucht Leitungsmodelle, die Gläubige ernst nehmen
Die Hauptversammlung betonte, die katholische Kirche brauche Leitungsmodelle, die die Taufberufung und die Kompetenzen aller Gläubigen ernst nähmen. Die 2018 veröffentliche Missbrauchsstudie der Bischofskonferenz zeige deutlich, dass eine klerikale Kirchenstruktur ein entscheidender Risikofaktor für Machtmissbrauch bis hin zu geistlicher und sexualisierter Gewalt sei.
Gleichzeitig appellierte der BDKJ an die engagierten Katholiken, den innerkirchlichen Reformprozess Synodalen Weg weiterhin gemeinsam auf Augenhöhe zu gehen und zielstrebig für die Weiterentwicklung der katholischen Kirche einzutreten.