Köln – Nach fünfmonatiger Schließung darf der Südturm des Kölner Doms wieder bestiegen werden. Besucher müssen sich aber auf längere Wartezeiten einstellen, wie das Domkapitel am Montag mitteilte. Um Begegnungen auf der schmalen Wendeltreppe zu vermeiden, werde diese nur alle 20 Minuten für eine Gruppe von maximal 20 Personen für den Auf- und Abstieg geöffnet. Um zur Plattform in Höhe von rund 100 Metern zu gelangen, sind 533 Treppenstufen zu überwinden – die letzten Meter auf einer Metalltreppe.
Während der coronabedingten Schließung wurde der Bereich der Turmbesteigung aufwendig gereinigt, wie es hieß. Auf rund 1.400 Quadratmetern Sandstein-Mauerwerk entfernte eine Spezialfirma sämtliche Graffiti. Ein neuer Schutzüberzug soll nun neue Schmierereien abhalten. Zudem wurden „Unmengen alter Kaugummis“ beseitigt und die Böden auf der 75- und 100-Meter-Ebene versiegelt.
Spektakulärer Zugang
Von der Plattform des Südturms eröffnet sich Besuchern ein Rundblick auf die Kölner City, den Rhein und die nähere Umgebung der Großstadt. Spektakulär und einmalig ist auch der Zugang zum Südturm, der durch das fast zwölf Meter dicke Domfundament führt. In dem 2009 eröffneten Bereich sind die Bohrschnitte zu sehen.
Der Kölner Dom ist eine der bedeutendsten Kirchen der Welt und die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Deutschland. Gewöhnlich besichtigen ihn jährlich 6 Millionen Menschen, pro Tag 20.000 bis 30.000 Personen. Der Grundstein wurde 1248 gelegt. Vollendet wurde der Bau 1880. Der Nordturm misst 157,38 Meter, der Südturm ist sieben Zentimeter kleiner.