-
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron spricht mit Papst Franziskus
-
Weitere Verhaftungen nach Attentat
-
Französischer Islamrats verurteilt Tat.
Paris – Nach dem Attentat von Nizza hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron französischen Medienberichten zufolge am Freitag mit Papst Franziskus gesprochen. Macron habe dem Papst versichert, „dass er weiterhin unerbittlich gegen den Extremismus kämpfen werde, damit alle Franzosen ihren Glauben in Frieden und ohne Angst leben können“. Die Zeitung „Le Figaro“ (Samstag) zitierte den Präsidenten unter Berufung auf den Elysee-Palast. Bei dem Messerangriff eines islamistischen Attentäters am Donnerstag in der Basilika Notre-Dame waren drei Menschen getötet, sechs weitere verletzt worden. Macron habe „zu einem Zeitpunkt, da die Katholiken Frankreichs so heftig verwundet und die Franzosen insgesamt von diesem Angriff schockiert waren“, mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche sprechen wollen.
Der Papst habe im Gegenzug seine brüderliche Unterstützung für die Franzosen zum Ausdruck gebracht, hieß es. Bereits am Donnerstag hatte Franziskus den Anschlag von Nizza aufs Schärfste verurteilt und das französische Volk zur Einheit aufgerufen. Ein Telegramm von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an den Bischof der südfranzösischen Stadt, Andre Marceau, sprach von einem „gewalttätigen Terrorakt“. Der Papst sei den betroffenen Familien im Gebet verbunden und teile deren Trauer. Der Papst und Macron teilten völlig übereinstimmend die Ansicht über „die absolute Ablehnung des Terrorismus und der Ideologie des Hasses, der spaltet, tötet und den Frieden gefährdet“, sowie über die Bedeutung des Dialogs zwischen den Religionen. Von Seiten des Vatikan gab es keine Informationen zu dem Gespräch.
Festnahmen in Frankreich
Medienberichten zufolge waren am Freitag zwei weitere Personen, ein 33- und ein 35-jähriger Mann, im Zusammenhang mit der Tat festgenommen worde. Bereits am Donnerstag nahm die Polizei einen potenziellen Mitwisser, ein 47-jähriger Mann, in Gewahrsam. Der 21-jährige Attentäter, ein Migrant aus Tunesien, wurde nach seiner Tat von der Polizei angeschossen und festgenommen. Den Angaben zufolge ist er inzwischen ein zweites Mal operiert worden und weiter nicht vernehmungsfähig.
Der Vorsitzende der Französischen Bischofskonferenz, Erzbischof Eric de Moulins-Beaufort, hatte am Freitagabend in seiner Bischofsstadt Reims einen Gedenkgottesdienst für die Opfer des Terrorangriffs gefeiert. Dabei erinnerte er auch an den wenige Tage zuvor in einem Pariser Vorort ermordeten Lehrer Samuel Paty sowie an den 2016 bei einem Anschlag von zwei Islamisten brutal getöteten Priester Jaques Hamel. Zugleich dankte der Erzbischof den Sicherheitskräften für ihr beherztes Eingreifen in Nizza.
Französischer Islamrat verurteilt Tat
Zu Beginn des Gottesdienstes in Reims verurteilte der Regionalvorsitzende des Französischen Islamrats, Anouar Alami, den Anschlag in Nizza scharf. „Lassen wir nicht zu, dass der Terrorismus Hass sät“, mahnte er. Man stehe an der Seite der Christen und weise jede Form von Gewalt zurück. „Sie können auf uns zählen“, betonte Alami. Für das Allerheiligenwochenende gelten in Frankreich verstärkte Sicherheitsmaßnahmen für christliche Gotteshäuser.