München – Die Münchner katholische Pfarrei Sankt Maximilian will in Corona-Zeiten besonders betroffenen Künstlern zur Seite stehen. In den kommenden Wochen lässt die Gemeinde des bekannten Pfarrers und Buchautors Rainer Maria Schießler in 35 Gottesdiensten und Andachten Profimusiker auftreten und zahlt dafür Gagen.
München – Die Münchner katholische Pfarrei Sankt Maximilian will in Corona-Zeiten besonders betroffenen Künstlern zur Seite stehen. In den kommenden Wochen lässt die Gemeinde des bekannten Pfarrers und Buchautors Rainer Maria Schießler in 35 Gottesdiensten und Andachten Profimusiker auftreten und zahlt dafür Gagen, wie das katholische Portal mk-online.de berichtet. „Mit dieser tollen Aktion wird eine Ungerechtigkeit ausgeglichen“, sagt Konstantin Wecker. Der prominente Liedermacher wird selbst in die Tasten greifen. Wie viele andere Kollegen beklagt auch er, dass die Menschen zwar zu Gottesdiensten kommen dürften, aber nicht ins Theater oder in Konzerte.
Künstler haben kaum noch Engagements
Gerade freischaffende Künstler haben aufgrund der Corona-Pandemie seit März kaum noch Engagements und geraten in wirtschaftliche Not. Dieser Gedanke habe auch Kirchenpfleger Stephan Alof umgetrieben, heißt es. Mit anderen freiwilligen Helfern hat er bereits für die Weihnachtsdekoration gesorgt: 75 Tannen stehen in der Kirche und mehrere große Krippen. Eine ältere Dame aus der Pfarrei habe sogar Gesichtsmasken für Josef, Maria und das Jesuskind genäht, so Alof.
In dieser Kulisse sollen die Gottesdienste in den kommenden Wochen gefeiert werden, heißt es – immer begleitet von Musikern zwischen Jazz und Klassik, Stubenmusik und Alphorn. Wochenlang habe er dafür Sponsoren gesucht und auch gefunden, berichtete Alof. 700 Euro erhalte jeder Künstler für seinen Auftritt: „Wenn die Gottesdienstbesucher auch noch stark spenden, dann können wir das Honorar vielleicht sogar aufstocken oder das Programm über den 6. Januar hinaus verlängern.“
Musikhaus leiht einen Flügel
200 Menschen dürfen zurzeit in die geräumige Kirche hinein. „Das ist unser Vorteil, dass wir so einen riesigen Brummer haben“, betonte Pfarrer Schießler. Auch seine Predigten in den „Kulturgottesdiensten“ wolle er zusammen mit den Künstlern gestalten, verriet er. „Je mehr die spielen, desto weniger muss ich sagen“, so Schießler. Ein Musikhaus leihe der Pfarrei dafür extra einen Flügel und lasse ihn regelmäßig stimmen.