Die katholischen Bischöfe in Deutschland begrüßen das Inkrafttretens des Atomwaffenverbotsvertrags der UNO am Freitag.
Berlin – Die katholischen Bischöfe in Deutschland begrüßen das Inkrafttretens des Atomwaffenverbotsvertrags der UNO am Freitag. „All jene Staaten, die den Vertrag nicht nur unterzeichnet, sondern auch ratifiziert haben, geben uns ein leuchtendes Beispiel dafür, dass wir uns niemals mit vermeintlich unverrückbaren Gegebenheiten abfinden sollten“, erklärten der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Bischof Heiner Wilmer, und der Präsident der Deutschen Sektion Pax Christi, Bischof Peter Kohlgraf, am Mittwoch in Berlin.
Die sogenannte nukleare Abschreckung, die seit über 60 Jahren eine vermeintliche Sicherheit suggeriere, baue auf dem „unvorstellbaren Vernichtungspotenzial von Nuklearwaffen auf“, so die Bischöfe. „Kein Konfliktgeschehen kann in unseren Augen jemals den Einsatz von Kernwaffen legitimieren.“ Ausdrücklich unterstützen Wilmer und Kohlgraf die Botschaft von Papst Franziskus, dass nicht nur der Einsatz, sondern bereits der Besitz solcher Waffensysteme unethisch sei.
Die Bischöfe riefen alle Staaten, die den Vertrag noch nicht unterzeichnet oder ratifiziert haben, insbesondere die Atommächte, dazu auf, dem Vertrag beizutreten und die Doktrin der nuklearen Abschreckung zu überdenken. „Der gerechte Friede erwächst nicht aus der Furcht vor der totalen Zerstörung, sondern aus den Samen des Dialogs und des Miteinanders.“ Der Vertrag über das Verbot von Kernwaffen (TPNW) wurde von den Vereinten Nationen am 7. Juli 2017 mit 122 Stimmen angenommen. 51 Staaten haben ihn bislang ratifiziert, 86 unterzeichnet. Die neun Atommächte sind dem Vertrag nicht beigetreten. Auch Deutschland ist nicht dabei.