Welthungerhilfe fordert Impf-Solidarität mit armen Ländern

Vor dem Treffen der EU-Regierungschefs zur Pandemiebekämpfung fordert die Welthungerhilfe verbindliche Zusagen für arme Länder zur Bewältigung von Corona.
Bonn – Vor dem Treffen der EU-Regierungschefs zur Pandemiebekämpfung fordert die Welthungerhilfe verbindliche Zusagen für arme Länder zur Bewältigung von Corona. "Dabei geht es sowohl um die Finanzierung der Impfstoffe als auch um die Aussetzung von Patentrechten oder die Unterstützung der Gesundheitssysteme", so die Organisation am Donnerstag in Bonn. Die weltweite Krise könne nur gemeinsam besiegt werden, nationale Alleingänge seien daher sinnlos.

(Symbolbild von WikiImages auf Pixabay)

Vor dem Treffen der EU-Regierungschefs zur Pandemiebekämpfung fordert die Welthungerhilfe verbindliche Zusagen für arme Länder zur Bewältigung von Corona. „Dabei geht es sowohl um die Finanzierung der Impfstoffe als auch um die Aussetzung von Patentrechten oder die Unterstützung der Gesundheitssysteme“, so die Organisation am Donnerstag in Bonn. Die weltweite Krise könne nur gemeinsam besiegt werden, nationale Alleingänge seien daher sinnlos.

WHO warnt vor einem moralischen Versagen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warne „zu Recht vor einem moralischen Versagen aufgrund eines gefährlichen Nationalismus der reichen Länder, wenn deshalb Impfstoffe für die Länder des globalen Südens nicht verfügbar sind“, erklärte der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge. „Es wäre ein fatales Signal, wenn es uns nicht gelingt, über die globale Impfinitiative Covax auch ältere Menschen und Risikogruppen in den ärmsten Ländern schnell und verlässlich zu impfen. Dafür fehlen aber noch immer mehr als vier Milliarden Dollar.“

Es gehe nicht nur darum, allen Menschen weltweit Zugang zu einem bezahlbaren und sicheren Impfstoff zu verhelfen. Wissenschaftliche Forschungsergebnisse und Technologien müssten zudem allgemein zugänglich sein, damit die weltweite Herstellung und Verteilung von Arzneimitteln sichergestellt würden, betonte Mogge. Auch die Gesundheits- und Sozialsysteme müssten gestärkt werden.

Wirtschaftliche Auswirkungen der Pandemie

„Bereits jetzt bezahlen Millionen Menschen in vielen ärmeren Ländern einen hohen Preis im Zuge der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise: Einkommen sind aufgrund der Ausgangssperren weggefallen, Preise für Grundnahrungsmittel gestiegen, und die Ernährungslage hat sich massiv verschlechtert.“ Laut UN-Prognosen werde die Zahl der Hungernden weltweit um bis zu 130 Millionen Menschen steigen, und 150 Millionen würden zusätzlich in bittere Armut rutschen, so Mogge.

Entwicklungserfolge der vergangenen Jahrzehnte würden gefährdet, „wenn wir bei der Bekämpfung der Pandemie nur an uns selbst denken“. Sogenannter Impfstoffnationalismus sei nicht nur „moralisch verwerflich, sondern auch wirtschaftlich und politisch unklug“, erklärte Mogge.

kna