Bischöfe kritisieren Biden für Dekret

US-Präsident Joe Biden hat die sogenannte Mexiko-City-Politik seines Vorgängers Donald Trump am Donnerstag Ortszeit per Dekret aufgehoben. Katholische Bischöfe kritisieren das.
Washington – US-Präsident Joe Biden hat die sogenannte Mexiko-City-Politik seines Vorgängers Donald Trump am Donnerstag Ortszeit per Dekret aufgehoben. Das Memorandum schloss bislang alle Nichtregierungsorganisationen von öffentlicher Finanzierung aus, die Abtreibungen im Ausland anbieten oder fördern. Präsident Ronald Reagan hatte die Verordnung 1984 erlassen. Seitdem wurde sie von jedem republikanischen Präsidenten weitergeführt und von jedem demokratischen Präsidenten widerrufen.

Joe Biden (Foto: © Palinchak | Dreamstime.com)

US-Präsident Joe Biden hat die sogenannte Mexiko-City-Politik seines Vorgängers Donald Trump am Donnerstag Ortszeit per Dekret aufgehoben. Das Memorandum schloss bislang alle Nichtregierungsorganisationen von öffentlicher Finanzierung aus, die Abtreibungen im Ausland anbieten oder fördern. Präsident Ronald Reagan hatte die Verordnung 1984 erlassen. Seitdem wurde sie von jedem republikanischen Präsidenten weitergeführt und von jedem demokratischen Präsidenten widerrufen.

Entscheidung des Präsidenten sei unvereinbar mit katholischer Lehre

Die katholische Kirche und weitere Abtreibungsgegner in den USA kritisierten diesen Schritt. „Es ist bedauerlich, dass eine der ersten Amtshandlungen von Präsident Biden aktiv die Zerstörung von Menschenleben in Entwicklungsländern fördert“, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung der US-Bischofskonferenz. Erzbischof Joseph Naumann von Kansas City, in der Bischofskonferenz zuständig für Pro-Life-Aktivitäten, und Bischof David Malloy von Rockford, Vorsitzender des Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, betonen darin, die Entscheidung des Präsidenten sei unvereinbar mit der katholischen Lehre, unethisch und verletzte die Menschenwürde.

„Wir und unsere Mitbischöfe lehnen dieses Vorgehen entschieden ab. Wir bitten den Präsidenten eindringlich, sein Amt zum Guten zu nutzen und den Schwächsten, einschließlich der ungeborenen Kinder, Vorrang zu geben“, so die Bischöfe. Die katholiche Kirche sei bereit, mit der Regierung zusammenzuarbeiten und die Gesundheit von Frauen weltweit „in einer Weise zu fördern, die die ganzheitliche menschliche Entwicklung vorantreibt und die angeborenen Menschenrechte sowie die Würde jedes menschlichen Lebens, beginnend im Mutterleib, schützt“.

Grundsatzentscheidung des obersten US-Gerichtshofs von 1974

Als „abscheulich und einen zutiefst beunruhigenden Schritt“ bezeichnete die Präsidentin des „March for Life“, Jeanne Mancini, die Entscheidung des Präsidenten. Der Präsident der „Franciscan University of Steubenville“, Dave Pivonka, betonte, Bidens Politik fördere und erleichtere „die schädliche Praxis der Abtreibung“. Einen „direkten Anstieg der Abtreibungen weltweit“, befürchtet der Präsident der Trump-nahen Organisation „CatholicVote“, Brian Burch. Die Entscheidung Bidens sei besonders beschämend, da sich der Präsident „als frommer Katholik“ bezeichne.

Laut einer aktuellen Umfrage des katholischen Meinungsforschungsinstituts „Marist Poll“ im Auftrag der katholischen Laienvereinigung „Kolumbusritter“ lehnen 77 Prozent der US-Amerikaner steuerfinanzierte Abtreibungen im Ausland ab. An diesem Freitag demonstrieren Abtreibungsgegner in den USA bei ihrem traditionellen „March for Live“ gegen die Grundsatzentscheidung des obersten US-Gerichtshofs von 1974. In dem Urteil „Roe vs. Wade“ hatten die Richter Abtreibungen zur Privatangelegenheit erklärt. Der Marsch findet in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie virtuell statt.

kna