Zum katholischen Reformprojekt Synodaler Weg hat die Synodale Katharina Norpoth eine gemischte Zwischenbilanz gezogen.
Bonn – Zum katholischen Reformprojekt Synodaler Weg hat die Synodale Katharina Norpoth eine gemischte Zwischenbilanz gezogen. Sie hätte sich zwar gewünscht, dass der Prozess schon deutlich weiter wäre, sagte die ehemalige Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in der aktuellen Ausgabe des Podcasts „Himmelklar“ am Mittwoch. „Manchmal glaube ich aber auch, dass es wichtig ist, uns diese Zeit zu nehmen.“
Norpoth fordert konkrete Beschlüsse
Norpoth forderte: „Wenn wir wirklich vorankommen möchten, und wenn wir auch nach außen hin ein Zeichen setzen möchten, dass katholische Kirche sich weiterentwickelt, dass wir uns alle, wie wir da sind, weiterentwickeln, braucht es konkrete Beschlüsse.“ Diese hätten auf den Regionenkonferenzen und der jüngsten Online-Konferenz noch nicht gefasst werden können. Manchmal gebe es Stimmen innerhalb des Reformprozesses, „die sehr laut sind, obwohl da nicht viele Menschen hinter stehen“, betonte Norpoth. Positionen, hinter denen „deutlich mehr Menschen“ stünden, müssten lauter werden.
Norpoth verwies darauf, dass manche Forderungen ausschließlich auf weltkirchlicher Ebene geklärt werden könnten, „wie zum Beispiel das Weiheamt der Frau, die Überarbeitung des Katechismus“. Die Synodalen könnten beschließen, dass sie sich dafür einsetzten, dass die Dinge geändert und nach Rom getragen würden. „Vielleicht führt es am Ende dazu, dass man auch nochmal stärker die Regionalität in den Blick nimmt und da auch Veränderungen herbeiführen kann, die dann wirklich auf lokaler Ebene stattfinden.“
Synodaler Weg hat Vorreiterrolle
Mit dem Synodalen Weg bekomme Deutschland eine große Aufmerksamkeit und könne eine „Vorreiterrolle“ einnehmen. „Und das möchte ich auf jeden Fall weiter voranbringen, weil ich das wichtig finde, dass sich gerade in den Strukturen und im Machtgefüge einiges verändert.“ Dies sei „relativ ähnlich in der ganzen Weltkirche, und die Auswirkungen ebenso“. Norpoth warb dafür, sich mit der Position des Gegenübers auseinanderzusetzen und Respekt für sie zu entwickeln.
Norpoth kritisierte, dass bei der Versammlung Ende vergangener Woche und auch während der Arbeit auf dem Synodalen Weg „immer wieder auch menschenfeindliche Aussagen“ gefallen seien. Die Synodalen müssten erreichen, dass solche Äußerungen nicht akzeptiert würden und sich deutlicher positionieren.