Die Kirchen in Deutschland und weltweit haben in der Osternacht die Auferstehung Jesu gefeiert. Ostern ist nach den Worten des Limburger Bischofs Georg Bätzing ein „genialer Einfall Gottes“.
Bonn – Die Kirchen in Deutschland und weltweit haben in der Osternacht die Auferstehung Jesu gefeiert. Ostern ist nach den Worten des Limburger Bischofs Georg Bätzing ein „genialer Einfall Gottes“. In der Auferweckung seines Sohnes mache Gott deutlich, „wie sehr er am Leben jeder und jedes Einzelnen hängt, die er ins Dasein gerufen hat“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Samstagabend bei der Osternachtsfeier im Limburger Dom. An Ostern zeige Gott seine Menschenfreundlichkeit. „Und es macht deutlich, wie er gedenkt, den Opfern der Geschichte gegenüber dem Unrecht, das ihnen widerfahren ist, zu ihrem Recht zu verhelfen; die jäh aus dem Leben Weggerafften – auch die zigtausenden Opfer der Pandemie – sollen auf ewig Leben genießen.“
Kraft der Auferstehungsbotschaft in Zeiten der Krise
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, erinnerte an die Kraft der Auferstehungsbotschaft in Zeiten der Krise. „Religiöse Hirngespinste, Verschwörungstheorien, spirituelle Betäubungslehren sind gekommen und gegangen. Die Botschaft von der Auferstehung ist geblieben und wird immer bleiben“, erklärte Bayerns Landesbischof in München. Überall auf der Welt feierten die Menschen Ostern und riefen „Christus ist auferstanden!“. Dabei ließen sie sich trösten von der Gewissheit, dass der Tod nicht das letzte Wort habe.
Ausgehend von der biblischen Ostergeschichte, in der zwei Frauen die ersten Botschafterinnen der Auferstehung Jesu waren, hob Bedford-Strohm besonders den Einsatz der Frauen in der Corona-Krise hervor: „Unzählige Frauen bezeugen das Licht der Auferstehung, indem sie täglich für andere da sind und Licht in die Dunkelheit im Leben von Menschen bringen.“ 80 Prozent der in der Krankenpflege Tätigen seien Frauen, in der Altenpflege seien es sogar 83 Prozent. „Sie helfen und trösten die Covid-Kranken in den Heimen und in den Intensivstationen.“
Helfen ist nach den Worten des Landesbischofs keine Frage des Geschlechts. Aber oft genug gingen Frauen beim Helfen voran und brächten Licht, „so wie die Frauen am Grab mit der Auferstehungsbotschaft uns allen vorangegangen sind“. Papst Franziskus musste seine Osternachtfeier im Vatikan auf 19.30 Uhr vorziehen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche gedenkt dabei im Petersdom der Auferstehung Jesu.
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, rief die Kirche angesichts des Osterfests zu Mut auf. Die Auferstehung Jesu lasse sich nicht erklären, sagte er am Samstagmorgen in seiner Osternachtspredigt in der Grabeskirche. „Keine Theorie könnte je überzeugen. Wir können der Auferstehung lediglich begegnen, wir können sie nur erfahren“, predigte der italienische Franziskaner. Entsprechend brauche es weiterhin Zeugen, die Zeichen des Auferstandenen zeigten. „Diese Zeugen sind heute jene, die trotz aller Gegnerschaft, Schmerz, Einsamkeit, Krankheit und Ungerechtigkeit ihre Leben damit verbringen, Gelegenheiten für Gerechtigkeit, Liebe und Akzeptanz zu schaffen.“