Das Bistum Essen plant, die Pfarrei St. Gertrud zu einer neuen Innenstadtpfarrei unter stärkerer Beteiligung des Essener Doms und seiner Einrichtungen weiterentwickeln. Pfarrer soll Domkapitular Michael Dörnemann werden.
Das Bistum Essen plant, die Pfarrei St. Gertrud zu einer neuen Innenstadtpfarrei weiterzuentwickeln, in die auch der Essener Dom und die Einrichtungen auf der „Dominsel“ stärker einbezogen werden als bisher. Diesen Plan haben Vertreter des Bischöflichen Generalvikariats jetzt mit den Gremien der Pfarrei St. Gertrud und Dompropst Thomas Zander mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Doms abgestimmt.
Michael Dörnemann soll Pfarrer der Innenstadtpfarrei werden
Pfarrer der Innenstadtpfarrei soll im Laufe des kommenden Jahres Domkapitular Michael Dörnemann werden. Bis dahin wird er sein Amt als Leiter des Pastoraldezernats im Bischöflichen Generalvikariat weiter ausüben. Parallel dazu soll Dörnemann jedoch schon jetzt gemeinsam mit dem Pfarradministrator von St. Gertrud, Pater Georg Scholles ofm, mit dem Pastoralteam und den Gremien der Pfarrei sowie den Fachleuten im Generalvikariat Gespräche zur Weiterentwicklung von St. Gertrud hin zur neuen Innenstadtpfarrei beginnen.
Basis für diese Gespräche sind die in den kommenden Jahren anstehenden Veränderungen in der Pfarrei durch das 2017 beschlossene Votum im Pfarreientwicklungsprozess. Als Mitglied des Domkapitels wird Dörnemann auch die Beteiligung des Dompropstes und des Essener Domkapitels sichern. Pater Georg Scholles wird bis zur Gründung der geplanten Innenstadtpfarrei weiter als Pfarradministrator die Pfarrei St. Gertrud leiten. Dieses Leitungsamt hatte Scholles nach dem Tod von Pfarrer Gerd Heusch vor gut einem Jahr übernommen. Hierfür hat Bischof Overbeck Pater Georg herzlich gedankt. Dörnemann war zuletzt auch Pfarradministrator von St. Johann Baptist in Altenessen. Die Pfarrei geht am 1. Juni in der neugegründeten Pfarrei Hl. Cosmas und Damian auf, die von Ingo Mattauch geleitet werden wird.
Rund 15.000 Katholiken
St. Gertrud ist eine von derzeit zehn Essener Pfarreien, deren Gebiet sich im Essener Stadtkern vom Stadtteil Huttrop bis ins Neubauquartier „Essen 51“ und vom Folkwang-Museum bis nördlich der Essener Universität erstreckt. 2019 waren dort rund 15.000 Katholiken gemeldet. Zur Pfarrei gehören die vier Gemeinden St. Gertrud, Hl. Kreuz, St. Ignatius und St. Bonifatius sowie acht muttersprachliche Gemeinden und die Gemeinde der Gehörlosen. Der Dom liegt mit seinen Einrichtungen auf der „Dominsel“ – zum Beispiel Domschatzkammer und Dommusik – ebenfalls im Bereich der 2008 gegründeten St.-Gertrud-Pfarrei.
Im Pfarrei-Entwicklungsplan vom November 2017 heißt es zur Zukunft der Kirche St. Gertrud: „Langfristig lässt sich die Nutzung des Kirchengebäudes jedoch nicht mehr mit den hohen Betriebskosten in Einklang bringen. Daher kann über den Erhalt des Kirchengebäudes keine Aussage getroffen werden, die über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren hinausgeht“