Vize-Synodensekretärin für mehr Beteiligung von Frauen

Die Rolle der Frauen erhält aus Sicht der Untersekretärin des päpstlichen Synoden-Sekretariats, Nathalie Becquart, Schritt für Schritt eine neue Bedeutung in Kirche und Gesellschaft. Eine lebendige Kirche müsse auf Themen und Forderungen von Frauen eingehen.
Die Rolle der Frauen erhält aus Sicht der Untersekretärin des päpstlichen Synoden-Sekretariats, Nathalie Becquart, Schritt für Schritt eine neue Bedeutung in Kirche und Gesellschaft. Eine lebendige Kirche müsse auf Themen und Forderungen von Frauen eingehen

(Symbolfoto: Pascal Ohlmann/pixabay)

Die Rolle der Frauen erhält aus Sicht der Untersekretärin des päpstlichen Synoden-Sekretariats, Nathalie Becquart, Schritt für Schritt eine neue Bedeutung in Kirche und Gesellschaft. Eine lebendige Kirche müsse auf Themen und Forderungen von Frauen eingehen und für sie Platz in kirchlichen Entscheidungsgremien schaffen, sagte Becquart am Freitag bei einem internationalen Webinar zum Thema „Frauen in der Kirche und die Aufgabe der Synodalität“.

Synodalität ein Weg, die Kirche zu erneuern,

Nicht nur Frauen und junge Menschen, auch Männer, Priester, Bischöfe und der Papst nähmen sich dieser Fragen mittlerweile an. Noch gebe es aber gerade in kirchlichen Führungspositionen viele Lücken zu füllen. Dabei sei es entscheidend, die Unterschiede zwischen Mann und Frau als Geschenk anzusehen und keine Angst davor zu haben. „Es ist das Schönste, das Gott geschaffen hat“, so die französische Theologin. Alle seien Kinder Gottes und vor Gott gleich. Insofern brauche es einen ständigen Dialog zwischen den Geschlechtern. Dieser Austausch sei ein Element des Mosaiks der Synodalität, betonte Becquart. Eine synodale Kirche müsse sich stets in den Dienst aller Menschen stellen; dies sei eine große Herausforderung. Beqcuart warb dafür, mehr auf die Bedürfnisse der Jugend, aber auch der besonders Verwundbaren und Bedürftigen einzugehen.

Die letzten Bischofssynoden hätten gezeigt, dass mehr Synodalität ein Weg sei, die Kirche zu erneuern, sagte die Ordensfrau. Wichtig sei es, Frauen bei der Ausarbeitung der Synodendokumente einzubeziehen. Becquart gehört der 1963 gegründeten Ordensgemeinschaft „Institut La Xaviere“ an und hat als Untersekretärin als erste und einzige Frau ein Stimmrecht bei der kommenden Bischofssynode 2023 zur Synodalität. Die Vize-Direktorin des Vatikanischen Presseamts, Christiane Murray, verwies darauf, dass an der Basis in der Kirche Frauen eine wichtigere Rolle spielten als Männer. In Führungsämtern gebe es Grenzen, aber sie sehe ebenfalls erste Veränderungen. Entscheidend sei es, Frauen dort künftig verstärkt einzubinden. „Frauen in Führungspositionen suchen nicht Autorität, sondern Glaubwürdigkeit“, so Murray.

Synodensekretariat in Rom erstellt ein erstes Arbeitspapier

Organisiert wurde der Austausch von der Weltunion Katholischer Frauenorganisationen, dem Frauennetzwerk der Lateinamerikanischen-Akademie katholischer Führungskräfte sowie der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Weltsynode „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission“ beginnt offiziell im Oktober mit einem synodalen Prozess auf Bistumsebene. Dabei sollen Diözesen, Orden und theologische Fakultäten ihre Ideen, Erfahrungen und Fragen zu einer stärker synodalen Kirche zusammentragen und sich darüber austauschen. Diese erste Phase dauert bis etwa April 2022. Aus den Rückmeldungen erstellt das Synodensekretariat in Rom ein erstes Arbeitspapier, über dessen Anliegen Bischöfe auf kontinentaler Ebene beraten sollen. Deren Ergebnisse wiederum fließen im März 2023 in ein zweites Arbeitsdokument ein, welches der Bischofsversammlung im Oktober 2023 als Grundlage dienen soll.