Frauenkommission im Bistum Mainz lobt offenen Wahlprozess

Im Bistum Mainz ist erstmals eine Frauenkommission als Beratungsgremium des Bischofs ins Leben gerufen worden.
Mainz – Im Bistum Mainz ist erstmals eine Frauenkommission als Beratungsgremium des Bischofs ins Leben gerufen worden. Zwölf Frauen wurden am Wochenende bei einer digitalen Frauenversammlung im Bistum in das neue Gremium gewählt, wie das Bistum mitteilte. Die konstituierende Sitzung soll am 15. September stattfinden.

Der Mainzer Dom –Symbolfoto:erge/Pixabay

Im Bistum Mainz ist erstmals eine Frauenkommission als Beratungsgremium des Bischofs ins Leben gerufen worden. Zwölf Frauen wurden am Wochenende bei einer digitalen Frauenversammlung im Bistum in das neue Gremium gewählt, wie das Bistum mitteilte. Die konstituierende Sitzung soll am 15. September stattfinden.

Kommissions-Geschäftsführerin Barbara Wolf (51) sagte am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): „Wir sind zwar nicht die erste Frauenkommission in einem deutschen Bistum. Einmalig ist aber wohl, dass die Kommissionsmitglieder in einem ganz offenen Wahlprozess bestimmt wurden und der Bischof vorher zusicherte, alle gewählten Namen auch zu berufen.“

Solche Frauenkommissionen gibt es laut Bistum Mainz zwar noch nicht flächendeckend in deutschen Diözesen, aber bereits in den Bistümern Münster, München und Freising, Speyer, Augsburg, Passau und Würzburg. Unter dem Motto „Frauen handeln hier und jetzt!“ hatten sich 260 Frauen in einer Online-Sitzung versammelt, um über ihre kirchlichen Anliegen im Bistum Mainz zu sprechen und die Kommission zu wählen. 33 Frauen hatten kandidiert.

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf erklärte: „Ich kann mir vorstellen, dass wir einen wichtigen Beitrag leisten für den Synodalen Weg hier in Deutschland, und auch weltweit.“ Vielleicht bekomme dann manch anderer Bischof ebenfalls Lust, eine Frauenkommission zu gründen. Wolf, die Pastoralreferentin und Referentin im Seelsorgedezernat des Bistums ist, mahnte, den entstandenen Schwung zu nutzen. „Wenn nichts passiert, und die Frauenkommission als Trostpflaster gesehen wird, wäre das nicht nur ein Schaden für die Geschlechtergerechtigkeit im Bistum.“

Die Kommission wurde für zwei Jahre gewählt und berät den Bischof und den Diözesanpastoralrat. Im September will das Gremium noch drei Sprecherinnen wählen. Die Altersspanne der Teilnehmerinnen der Digitalversammlung reichte laut Bistum von 21 bis 70 Jahren, darunter Studierende, Lehrerinnen, Krankenschwestern, eine Juristin, eine Kosmetikerin und Rentnerinnen, manche aus katholischen Frauenverbänden wie kfd, KDFB und SkF. Von dort stammte auch der Vorschlag für die Einrichtung der Frauenkommission.

kns