Das nordrhein-westfälische Schulministerium hat den Werkvertrag mit einem Politikwissenschaftler der Universität Duisburg-Essen aufgelöst.
Düsseldorf – Das nordrhein-westfälische Schulministerium hat den Werkvertrag mit einem Politikwissenschaftler der Universität Duisburg-Essen aufgelöst. „Einvernehmlich“ beendet worden sei auch die Abordnung des Islamexperten auf eine Habilitationsstelle an der Hochschule, hieß es am Dienstag aus dem Schulministerium. Grund seien aufgetretene Fragen hinsichtlich der eingereichten Promotionsurkunde. Derzeit laufe eine Sachverhaltsaufklärung durch die Bezirksregierung als personalführende Dienststelle. Das Ministerium bestätigte damit Angaben in einem Bericht der „Welt“ (online).
Laut Recherchen von „Welt am Sonntag“ hat der öffentlich als „Prof. Dr.“ auftretende Mann die Landesregierung seit mehr als zehn Jahren in Islamfragen beraten. Er habe teils falsche Angaben zu seiner akademischen und beruflichen Karriere gemacht. Die Person habe zuletzt auch an der Gestaltung der Kommission zum Islamunterricht in Nordrhein-Westfalen mitgewirkt, zitiert die Zeitung das Ministerium.
Die Dissertation ist nach Angaben der „Welt“ weder der Goethe-Universität Frankfurt, an der sie laut Urkunde geschrieben wurde, noch der Konrad-Adenauer-Stiftung, die die Arbeit angeblich im Jahr 2008 veröffentlicht haben soll, bekannt. Auf Veranstaltungen sowie in Medien habe der Wissenschaftler sich regelmäßig zu Themen wie den Beziehungen zwischen der Türkei und der EU sowie dem islamischen Religionsunterricht geäußert.