Nach Eklat um Mohammed-Bild: Rückendeckung für Lehrbeauftragte

Nach der Entlassung einer Kunstlehrerin wegen angeblicher Islamfeindlichkeit nimmt der Fakultätsrat der Hamline University im US-Bundesstaat Minnesota die Lehrbeauftragte in Schutz.
Washington – Nach der Entlassung einer Kunstlehrerin wegen angeblicher Islamfeindlichkeit nimmt der Fakultätsrat der Hamline University im US-Bundesstaat Minnesota die Lehrbeauftragte in Schutz. In einer Sitzung des Gremiums forderten 71 von 92 Mitgliedern der privaten Hochschule in St. Paul deren Präsidentin Fayneese Miller zum Rücktritt auf. Der Schaden für die Universität sei groß, die Universität brauche eine neue Leitung, so die Fakultätsmitglieder.

–Foto: Eoin/CC BY-SA 3.0

Nach der Entlassung einer Kunstlehrerin wegen angeblicher Islamfeindlichkeit nimmt der Fakultätsrat der Hamline University im US-Bundesstaat Minnesota die Lehrbeauftragte in Schutz. In einer Sitzung des Gremiums forderten 71 von 92 Mitgliedern der privaten Hochschule in St. Paul deren Präsidentin Fayneese Miller zum Rücktritt auf. Der Schaden für die Universität sei groß, die Universität brauche eine neue Leitung, so die Fakultätsmitglieder.

Debatte über akademische Freiheit

Sie werfen Miller vor, die Lehrbeauftragte Erika Lopez Prater zu Unrecht entlassen zu haben, nachdem sie in ihrem Online-Unterricht trotz vorheriger Warnung Mohammed-Bilder gezeigt hatte. Eine muslimische Studentin hatte daran Anstoß genommen und die Lehrerin bezichtigt, sie habe ihre Religion beleidigt, da es im Islam verboten sei, Bilder des Propheten zu zeigen.

Der Vorfall vom Oktober hatte landesweit für Schlagzeilen gesorgt, da er eine breite Debatte darüber auslöste, wie weit akademische Freiheit reicht und ab wann religiöse Gefühle unrechtmäßig verletzt werden. Miller hatte Partei für die Studentin ergriffen, das Vorgehen von Lopez Prater als “rücksichtslos, respektlos und islamfeindlich” verurteilt und sie von einer weiteren Beschäftigung ausgeschlossen.

Unter Islam-Experten löste der Fall eher Verwunderung aus

Rückendeckung erhielt die Studentin auch vom “Rat für amerikanisch-islamische Beziehung”. Die Autorenvereinigung PEN America nannte den Vorgang hingegen eine der “ungeheuerlichsten Verletzungen der akademischen Freiheit in jüngster Zeit”.

Unter Islam-Experten löste der Fall eher Verwunderung aus. Mohammed-Bilder dienten in verschiedenen islamischen Kulturen der Verehrung und nicht der Verunglimpfung, so der Tenor unter Gelehrten. Die entlassene Lehrerin hat inzwischen die Universität wegen Verleumdung, Diskriminierung und Vertragsbruch verklagt

kna