Papst besucht Kinder-Krebsstation

Vatikanstadt – Papst Franziskus hat während seines Aufenthaltes in der römischen Gemelli-Klinik am Dienstag die benachbarte onkologische Kinderstation besucht. Dort hat er nach Angaben von Vatikansprecher Matteo Bruni mit Kindern und ihren Eltern gesprochen. Für die Entlassung des Kirchenoberhauptes selbst gibt es noch keinen Termin. Franziskus setze „seine geplante Behandlung und Rehabilitation fort, die es ihm ermöglichen sollen, so bald wie möglich in den Vatikan zurückzukehren“, hatte Bruni zuvor am Mittag erklärt.

Laut einem Bericht der südkoreanischen Zeitung Dong-a Ilbo (Montag) hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bestätigt, dass der Papst nach Nordkorea reisen möchte.

Papst Franziskus (Foto: © Palinchak| Dreamstime.com)

Vom Vatikan verbreitete Fotos zeigen das Kirchenoberhaupt beim Besuch auf der Station im Gespräch mit Kindern, deren Eltern und Pflegepersonal. Anders als am Sonntagnachmittag, als Franziskus im Rollstuhl geschoben wurde, ist er dieses Mal stehend und gehend auf dem Flur und vor Zimmern der Station zu sehen. Die Station für Kinder mit Krebserkrankungen ist im zehnten Stock der Klinik gelegen, in unmittelbarer Nachbarschaft des Appartements, das für den Papst reserviert ist.

Mindestens sieben Tage in Klinik

In einem vatikanischen Bulletin vom Mittwoch vergangener Woche war davon die Rede, Franziskus müsse mindestens sieben Tage im Krankenhaus verbringen, vorausgesetzt, es treten keine Komplikationen auf. Es wird aber weiterhin damit gerechnet, dass er bis Ende der Woche in den Vatikan zurückkehren kann, um dort Rehabilitationsmaßnahmen nach seiner Darm-OP zu erhalten.

Am Sonntagmittag hatte Franziskus das traditionelle Angelus-Gebet von einem Balkon der Klinik aus geleitet. Dabei stand er die ganze Zeit und schien relativ wenig geschwächt. Später verbreitete der Vatikan Videoaufnahmen, auf denen zu sehen ist, wie Franziskus im Rollstuhl über einen Flur geschoben wird und dort mehrere Mitarbeitende und Patienten begrüßt und sich auch unterhält.

Teil des Dickdarms entfernt

Der Papst hatte sich am 4. Juli in die Klinik begeben, wo ihm noch am Abend in einer dreistündigen Operation der linke Teil des Dickdarms entfernt worden war. Abschließende Untersuchungen hätten die erste Diagnose einer „schweren Divertikelstenose“, also Verengung des Dickdarms, bestätigt. Der genauere Befund zeigte demnach „Anzeichen einer sklerosierenden Divertikulitis“, einer verhärteten Entzündung von Ausstülpungen der Darmwand.

In der jüngsten vatikanischen Mitteilung heißt es weiter, Franziskus denke bei den Begegnungen mit anderen Kranken besonders „an diejenigen, die bettlägerig sind und nicht nach Hause zurückkehren können“. Sie sollten sich „dem kranken Bruder oder der kranken Schwester“ neben sich öffnen und mit diesen „die gleiche menschliche Zerbrechlichkeit teilen“.

kna