Papst Franziskus hat sich bei den Mitarbeitern der Poliklinik Gemelli, Lehrkrankenhaus der Katholischen Universität „Sacro Cuore“, erneut für deren Pflege und Zuneigung bedankt.
Rom – Papst Franziskus hat sich bei den Mitarbeitern der Poliklinik Gemelli, Lehrkrankenhaus der Katholischen Universität „Sacro Cuore“, erneut für deren Pflege und Zuneigung bedankt. Bei einer Messe zur 60-Jahr-Feier der Medizinisch-Chirurgischen Fakultät auf dem Campus der Gemelli-Klinik nannte er den Sitz der Universität am Freitag „ein Geschenk“, für das er dankbar sei. Franziskus hatte sich im Juli in der Gemelli-Klinik wegen einer Darmerkrankung operieren lassen.
Es sei wichtig, sich gerade während der Pandemie auch an die leidvollen Zeiten zu erinnern. Denn ohne Erinnerung, die in diesen hektischen Zeiten oft zu kurz komme, verliere man die Fähigkeit zum Mitgefühl. Die Erinnerung funktioniere über das „Herz“, so Franziskus in Anspielung auf den Namen der Universität. „Vereinfacht können wir sagen, dass wir uns an etwas oder jemanden erinnern, wenn es unser Herz berührt, wenn wir besondere Zuneigung oder eben keine spüren.“
Jeder solle die „Kunst der Erinnerung“ pflegen, sich jeden Tag, auch an schweren Tagen, an empfangenes Lächeln, gute Worte und Begegnungen erinnern. „Das sind Erinnerungen der Liebe“, so Franziskus. Ebenso brauche es Leidenschaft und Trost in der Gesundheitsversorgung. Trotz vieler Fortschritte gebe es auch in der Medizin weiter seltene und schwer behandelbare Krankheiten; es sei eine große Herausforderung, mit Entwicklungen immer Schritt zu halten.
Die „Universita Cattolica del Sacro Cuore“ (Katholische Universität vom Heiligen Herzen) ist als katholische Universität mit Hauptsitz in Mailand und weiteren Standorten in Italien eine der größten Privatuniversitäten Europas. Neben dem Hauptsitz gibt es Abteilungen in Brescia, Piacenza, Cremona und Rom. Die Universität hat mehr als 42.000 Studenten und zwölf Fakultäten. Sie wurde im Dezember 1921 gegründet, feiert also ihr 100-jähriges Bestehen.
Die Medizinische Fakultät befindet sich am Standort Rom. Das akademische Lehrkrankenhaus ist die Poliklinik Gemelli. Sie gilt bis heute als eine der besten Kliniken Roms. Ihren Namen trägt sie nach dem Mediziner und Psychologen Pater Agostino Gemelli (1878-1959). Nach dem plötzlichen Tod von Papst Johannes Paul I. (1978) wurde im zehnten Stock der Klinik ein eigenes Appartement für die medizinische Behandlung der Päpste reserviert.