Familie von früherem Bischof Stein unterstützt Missbrauchsopfer

Familienangehörige des früheren Trierer Bischofs Bernhard Stein (1904-1993) haben sich mit Missbrauchsbetroffenen solidarisiert und eine unabhängige Aufarbeitung der Vorwürfe gegen Stein gefordert.
Trier – Familienangehörige des früheren Trierer Bischofs Bernhard Stein (1904-1993) haben sich mit Missbrauchsbetroffenen solidarisiert und eine unabhängige Aufarbeitung der Vorwürfe gegen Stein gefordert. Stein steht posthum seit 2020 öffentlich in der Kritik. Ihm wird vorgeworfen, in seiner Amtszeit von 1967 bis 1980 von sexuellem Missbrauch durch Kleriker an Kindern gewusst und Täter gedeckt zu haben.

Der Dom von Trier –Symbolfoto: Elsemargriet/Pixabay

Familienangehörige des früheren Trierer Bischofs Bernhard Stein (1904-1993) haben sich mit Missbrauchsbetroffenen solidarisiert und eine unabhängige Aufarbeitung der Vorwürfe gegen Stein gefordert. Stein steht posthum seit 2020 öffentlich in der Kritik. Ihm wird vorgeworfen, in seiner Amtszeit von 1967 bis 1980 von sexuellem Missbrauch durch Kleriker an Kindern gewusst und Täter gedeckt zu haben.

„Wir solidarisieren uns voller Mitgefühl mit den Opfern sexuellen Missbrauchs“

In einem von mehreren Familien unterzeichneten Brief, der auf Juni datiert ist und an den Betroffenenverein Missbit und den Trierer Bischof Stephan Ackermann gesendet wurde, schreiben Verwandte des früheren Bischofs: „Wir solidarisieren uns voller Mitgefühl mit den Opfern sexuellen Missbrauchs durch Priester der Diözese Trier in der Zeit unter Bischof Bernhard Stein.“ Die Vorfälle müssten „zügig durch eine neutrale, kirchenunabhängige Stelle aufgearbeitet werden“.

Auch müsse alles vermieden werden, was Erinnerungen der Opfer an Verletzungen und Demütigungen heraufbeschwören oder auslösen könne. Darunter falle beispielsweise das Schild am gleichnamigen „Bischof-Stein-Platz“ in der Trierer Innenstadt. Das Schreiben liegt der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vor. Zuerst hatte der „Trierische Volksfreund“ berichtet.

Umbenennung des Platzes?

Das Bistum Trier hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe bestätigt, dass Hinweise vorliegen, wonach der ehemalige Bischof von sexuellen Übergriffen eines Priesters wusste und angekündigt, den Fall aufarbeiten zu lassen. Die im Sommer vom Bistum eingesetzte unabhängige Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauch in der Diözese soll auch den Fall Bischof Stein untersuchen.

Im Zuge der Debatte um Bischof Stein äußerten Missbrauchsbetroffene und andere auch Forderungen, den nach Stein benannten Platz hinter dem Dom in Trier anders zu benennen. Einen ersten Antrag der Grünen-Fraktion dazu lehnte der Trierer Stadtrat im Januar allerdings ab. Für Februar plant die Grünen-Fraktion eine neue Debatte zu Bischof Stein im Stadtrat und will auch die Umbenennung des Platzes erneut beantragen.

kna