Kardinal Rainer Maria Woelki will nach Rückkehr aus seiner Auszeit am Aschermittwoch direkt einen Gottesdienst im Kölner Dom feiern.
Köln– Kardinal Rainer Maria Woelki will nach Rückkehr aus seiner Auszeit am Aschermittwoch direkt einen Gottesdienst im Kölner Dom feiern. Das Erzbistum Köln verschickte eine Einladung zu einer Messe anlässlich des traditionellen Aschermittwochs der Künstlerinnen und der Künstler in Köln. Angekündigt wird die Erteilung des Aschenkreuzes durch den Erzbischof, ein anschließender Empfang im Kölner Maternushaus, eine Akademie zum Aschermittwoch sowie ein Abendkonzert.
Im Erzbistum Köln sorgt seit Monaten die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen für eine Vertrauenskrise. Woelki befindet sich seit Oktober in einer mit dem Papst verabredeten Auszeit, um die Querelen aufzuarbeiten. Franziskus hatte nach einer Untersuchung erklärt, der Kardinal habe „große Fehler“ vor allem in der Kommunikation gemacht, aber keine Verbrechen vertuschen wollen. Bis zum Ende der Auszeit leitet Weihbischof Rolf Steinhäuser als Apostolischer Administrator die mitgliederstärkste deutsche Diözese.
Vor Kurzem erklärte die Vertretung der katholischen Laien im Erzbistum Köln, dass es immer noch einen „großen Vertrauensbruch mit dem Bischof“ gebe. Der Diözesanratsvorsitzende Tim Kurzbach forderte im Kölner Online-Portal domradio.de, es müsse aus der Erzdiözese insgesamt eine Rückmeldung nach Rom geben, dass ein „einfach weiter so“ keine Lösung sei – nach dem Motto „Jetzt haben wir mal ein halbes Jahr Ruhe gehabt, und jetzt muss sich das alles von alleine beruhigt haben“.
Kurzbach zeigte sich erschrocken darüber, dass sich die Zahl der Kirchenaustritte in der Stadt Köln gegenüber dem Rekordjahr 2019 auf 19.340 fast verdoppelt hat. Viele langjährig Engagierte kehrten der Kirche den Rücken. „Da brennt es unter unserem Kirchendach im Erzbistum Köln lichterloh.“ Kurzbach bekundete Ratlosigkeit, wie es nach der Rückkehr Woelkis weitergehen solle.