Betroffenenbeirat: Zeit für Taten statt für Analysen

Der Betroffenenbeirat bei der Deutschen Bischofskonferenz erwartet sich nicht „wirklich neue Erkenntnisse“ vom Münchner Missbrauchsgutachten. Es sei Taten statt für Analysen.
München/Bonn – Der Betroffenenbeirat bei der Deutschen Bischofskonferenz erwartet sich nicht "wirklich neue Erkenntnisse" vom Münchner Missbrauchsgutachten. Schon die bisherigen Untersuchungen durch Juristen oder Wissenschaftler in anderen Bistümern hätten "das ganze Zusammenspiel der unterschiedlichen missbrauchsbegünstigenden Faktoren" deutlich gemacht, heißt es in einer in Bonn veröffentlichten Stellungnahme. Für Opfer von sexuellem Missbrauch sei es letztlich unerheblich, wer vertusche.

–Symbolfoto: Pexels /Pixabay

Der Betroffenenbeirat bei der Deutschen Bischofskonferenz erwartet sich nicht „wirklich neue Erkenntnisse“ vom Münchner Missbrauchsgutachten. Schon die bisherigen Untersuchungen durch Juristen oder Wissenschaftler in anderen Bistümern hätten „das ganze Zusammenspiel der unterschiedlichen missbrauchsbegünstigenden Faktoren“ deutlich gemacht, heißt es in einer in Bonn veröffentlichten Stellungnahme. Für Opfer von sexuellem Missbrauch sei es letztlich unerheblich, wer vertusche.

Betroffenbeirat: Alle Leitungsebenen betrieben „institutionellen Täterschutz“

Alle Leitungsebenen hätten „institutionellen Täterschutz“ betrieben, das Kirchenrecht habe Sexualstraftaten verharmlost, Täter hätten sich im „Milieu Pfarrgemeinde in absoluter Sicherheit wiegen können“, so der Betroffenenbeirat. Wenn unterschiedliche Untersuchungen „zu den immer gleichen Ergebnissen kommen, dann braucht es keine weitere Analyse mehr“.

Stattdessen müsse Verantwortung übernommen und mutig entschieden werden, um die systemischen Rahmenbedingungen zu ändern, die Missbrauch begünstigten. „Taten für die Zukunft sind zu verhindern, aber auch das Leid der vielen Tausend Opfer ist endlich so anzuerkennen, dass hier eine veränderte innere Haltung deutlich wird. Entschädigungsleistungen müssen endlich aus der Almosenecke herausgeholt, Betroffene als Opfer und nicht als Bittsteller betrachtet werden.“

Alle Gremien und Organe der katholischen Kirche in der Verantwortung

Der Betroffenenbeirat kündigte an, dafür stünden alle Gremien und Organe der katholischen Kirche in Deutschland in der Verantwortung, von der Bischofskonferenz über das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) bis zur Vollversammlung des Synodalen Wegs.

kna