Marx bittet um Entschuldigung für Missbrauch in der Kirche

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat “als amtierender Erzbischof” um Entschuldigung für Missbrauchstaten im Raum der Kirche gebeten.
München –Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat "als amtierender Erzbischof" um Entschuldigung für Missbrauchstaten im Raum der Kirche gebeten. "Ich bin erschüttert und beschämt", sagte Marx in einer ersten Reaktion auf das am Donnerstag veröffentlichte Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl. Sein erster Gedanke gelte den Betroffenen, die durch Kirchenvertreter "in erschreckendem Ausmaß Unheil und Leid erfahren haben".

Reinhard Kardinal Marx (Foto: Wolfgang Roucka/Erzbischöfliches Ordinariat München [CC BY-SA 3.0/Wikimedia])

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat “als amtierender Erzbischof” um Entschuldigung für Missbrauchstaten im Raum der Kirche gebeten. “Ich bin erschüttert und beschämt”, sagte Marx in einer ersten Reaktion auf das am Donnerstag veröffentlichte Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl. Sein erster Gedanke gelte den Betroffenen, die durch Kirchenvertreter “in erschreckendem Ausmaß Unheil und Leid erfahren haben”.

Für ihn selbst hätten die Begegnungen mit Betroffenen eine “Wende” bewirkt und veränderten ihn noch weiter. Die Geschädigten stünden nun “im Mittelpunkt” des Handelns seiner Erzdiözese. Er werde mit seinen engsten Mitarbeitern das Gutachten nun intensiv lesen und sich darüber mit dem Betroffenenbeirat sowie der unabhängigen Aufarbeitungskommission austauschen. “Wir werden auch anhand der Empfehlungen des aktuellen Gutachtens weitere Veränderungen beraten und umsetzen.”

Gutachten sieht auch bei Marx Fehlverhalten

Mit keinem Wort ging Marx unterdessen auf die Kritik der Kanzlei an seinem Fernblieben an der Präsentation der Ergbebnisse des Gutachtens ein. Auch der aktuelle Erzbischof Marx hat dem im Auftrag der Erzdiözese erstellten Gutachten zufolge in zwei Missbrauchsfällen Fehlverhalten gezeigt. Marx war ausdrücklich zu der Präsentation des Gutachtens eingeladen worden, hat ein Erscheinen aber den Anwälten zufolge abgelehnt. Die Gutachter kritisierten dies. “Wir bedauern sein Fernbleiben außerordentlich”, sagte Marion Westpfahl.

Fragen der Journalistinnen und Journalisten waren bei dem Statement von Marx nicht zugelassen. Zunächst müsse man nun das Gutachten gründlich studieren. Am kommenden Donnerstag wird es eine weitere Pressekonferenz geben, auf der Marx dann detaillierter Stellung nehmen werde.

Ebenfalls am Donnerstag nahm eine neue, mit sechs psychotherapeutisch geschulten Mitarbeitern besetzte Anlaufstelle des Erzbistums ihren Betrieb auf. Sie ist von Montag bis Samstag von 9 bis 20 Uhr erreichbar. Die Rufnummer lautet (0 89)2137 77 000.

rwm