Ratzinger-Schüler zeigen Verbundenheit mit Benedikt XVI.

Der Neue Schülerkreis von Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. hat seine Verbundenheit mit dem früheren Kirchenoberhaupt bekundet.
Würzburg – Der Neue Schülerkreis von Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. hat seine Verbundenheit mit dem früheren Kirchenoberhaupt bekundet. In einer am Dienstag auf dem Online-Portal der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" veröffentlichten Stellungnahme wandten sich die Theologen gegen die heftige Kritik und den Vorwurf der Lüge gegen ihren wissenschaftlichen Lehrer im Zusammenhang mit dem Münchner Missbrauchsgutachten. Dadurch werde "nicht nur seine Person und sein Amt, sondern auch sein Wirken als Seelsorger und sein großes theologisches Werk diskreditiert".

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Der Neue Schülerkreis von Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. hat seine Verbundenheit mit dem früheren Kirchenoberhaupt bekundet. In einer am Dienstag auf dem Online-Portal der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ veröffentlichten Stellungnahme wandten sich die Theologen gegen die heftige Kritik und den Vorwurf der Lüge gegen ihren wissenschaftlichen Lehrer im Zusammenhang mit dem Münchner Missbrauchsgutachten. Dadurch werde „nicht nur seine Person und sein Amt, sondern auch sein Wirken als Seelsorger und sein großes theologisches Werk diskreditiert“.

Ratzinger habe als Glaubenspräfekt die Bekämpfung und Aufarbeitung des Missbrauchs in der Kirche „in Angriff genommen und neue entscheidende Maßnahmen durchgesetzt, die er als Papst weiterentwickelt hat“, heißt es in der Stellungnahme. „Dabei hat er insbesondere bei seinen Auslandsreisen immer wieder mit viel Sensibilität die Begegnung mit Betroffenen des Missbrauchs gesucht und keinen Zweifel daran gelassen, wie sehr ihn die Verbrechen im Raum der Katholischen Kirche beschämen.“ In all seinem Tun sei Ratzinger dem von ihm gewählten Leitwort „Mitarbeiter der Wahrheit“ treu geblieben.

Das Schreiben ist vom Vereinsvorstand unterzeichnet, angeführt vom Kölner Kirchenrechtler Christoph Ohly. Außerdem haben drei weitere Mitglieder des älteren Ratzinger-Schülerkreises unterschrieben. Der Neue Ratzinger-Schülerkreis konstituierte sich 2008 aus jungen Theologinnen und Theologen, die am Werk des emeritierten Papstes forschen und sich der Weiterführung seines theologischen Ansatzes verpflichtet sehen.

RatzingerSchüler Beinert fordert Zeichen der Reue von Benedikt

 frühere Regensburger Theologieprofessor Wolfgang Beinert (88) erklärt, er halte eine Entschuldigung von Benedikt XVI. bei Missbrauchsbetroffenen für „unbedingt notwendig“. Dem emeritierten Papst bleibe nur übrig zu sagen: „Ja, ich habe einen Fehler begangen und bereue ihn bitterlich“, sagte Beinert der „Augsburger Allgemeinen“ . „Anschließend müsste er ein Zeichen setzen – so er das noch kann.“ Beinert war Assistent von Joseph Ratzinger in Tübingen und Regensburg. Er zählt zu dessen Schülerkreis.

Der Regensburger Theologe verwies darauf, dass Benedikt XVI. eine Aussage für das vergangene Woche veröffentlichte Münchner Missbrauchsgutachten inzwischen korrigiert habe. Es gebe aber noch weitere „erschütternde“ Aussagen in seinen Einlassungen. So habe der emeritierte Papst sinngemäß bemerkt, dass damals Missbrauchsfälle nicht so ernst genommen worden seien. „Das geht nicht“, kommentierte Beinert. „Denn in der Kirche waren sexuelle Vergehen immer eine schwere Sünde. Gerade Kindesmissbrauch war immer verpönt – und strafbar.“

Der Wissenschaftler fügte hinzu, er glaube, dass Ratzinger „die Dimension dessen, was da geschehen ist, überhaupt noch nicht begriffen“ habe. Nun bestehe die Gefahr, „dass sein gesamtes Lebenswerk dadurch zerstört wird“.

kna