Missbrauchsbetroffene haben sich enttäuscht über den Ausgang der dritten Vollversammlung des Synodalen Weges am Samstag in Frankfurt geäußert.
Berlin – Missbrauchsbetroffene haben sich enttäuscht über den Ausgang der dritten Vollversammlung des Synodalen Weges am Samstag in Frankfurt geäußert. Erneut hätten bei den Gesprächen zwischen Kirchenvertretern und Laien die Anliegen der Opfer keine Rolle gespielt, kritisierte die Betroffenenorganisation Eckiger Tisch am Samstagabend.
Laut Betroffenenorganisation wurden ihre zentralen Forderungen von finanzieller Unterstützung für die Selbstorganisation der Betroffenen, einem „Opfergenesungswerk“ für praktische Hilfen und Unterstützung für Betroffene und eine angemessene Entschädigung auf der Grundlage der Experten-Empfehlungen von 2019 bei der Synodalversammlung nicht aufgegriffen.
„Von einem Schuldbekenntnis, wie es in Frankfurt diskutiert wird, kann sich kein Betroffener etwas kaufen. Solche gut gemeinten Aktionen lenken letztlich davon ab, dass die Betroffenen seit nunmehr 12 Jahren ihre Forderungen vergeblich erheben“, erklärte der Sprecher der Initiative, Matthias Katsch. „Frauenordination und die Abschaffung des Zölibats alleine werden den Missbrauch nicht verhindern, wie die tausendfachen Missbrauchsfälle in der Evangelischen Kirche zeigen.“
Die dritte Vollversammlung des katholischen Reformdialogs war am Samstag zu Ende gegangen. Dabei wurden unter anderem der Orientierungstext des Präsidiums, der Grundlagentext des Forums „Macht“ und ein Handlungstext zu mehr Mitbestimmung von Laien bei der Wahl der Bischöfe mit Zweidrittelmehrheit verabschiedet. „Die Versammlung hat geliefert“, so die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, zum Abschluss.