Merz: Staat sollte Kirchen weiterhin bezuschussen

Nach Ansicht des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz sollte der Staat die Kirchen weiterhin bezuschussen.
Nach Ansicht des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz sollte der Staat die Kirchen weiterhin bezuschussen. "Die Aufgaben der beiden großen Kirchen im sozialen Bereich sind so groß und werden so erfolgreich geleistet, dass ich nicht erkennen kann, was besser werden sollte, wenn der Staat das übernimmt",

Friedrich Merz –Foto: CDU/Tobias Koch

Nach Ansicht des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz sollte der Staat die Kirchen weiterhin bezuschussen. „Die Aufgaben der beiden großen Kirchen im sozialen Bereich sind so groß und werden so erfolgreich geleistet, dass ich nicht erkennen kann, was besser werden sollte, wenn der Staat das übernimmt“, sagte Merz der Rheinischen Post (Montag). „Über den Umfang der staatlichen Finanzierung kann man immer reden, aber wir sollten nicht das ganze System in Frage stellen.“

Die Krise der katholischen Kirche „beschäftigt und beschwert viele von uns, auch mich persönlich“, bekannte Merz, der sich erneut dafür aussprach, das „C“ im Parteinamen zu erhalten. „Das C gibt uns Orientierung, Halt und Demut“, hatte Merz zuvor der Bild am Sonntag gesagt. „Wir können auf dieser Welt eben immer nur die vorletzten Antworten geben. Das C bleibt deshalb Bestandteil unseres Namens. Wir werden aber diskutieren, wie wir mit dem Bezug auf dieses C noch mehr Überzeugungs- und Ausstrahlungskraft gewinnen können.“ In einer parteiinternen Analyse des Wahlergebnisses hatte es geheißen, das „C“ in CDU könne in einer zunehmend entchristlichten Gesellschaft „als Barriere für Nichtchristen“ dienen.

Der CDU-Vorsitzende sagte der Rheinischen Post, die Kirche tue sich unglaublich schwer, die Missbrauchsfälle in ihren Reihen aufzuklären. „Ich sehe auf der anderen Seite das ernsthafte Bemühen, zum Beispiel des Vorsitzenden der Bischofskonferenz Bischof Bätzing und vieler anderer in der katholischen Kirche, jetzt wirklich Reformen einzuleiten.“ Dazu gehören nach Ansicht von Merz auch Lockerungen beim Zölibat. „Ich glaube, dass das Alleinsein der katholischen Priester eines der größten Probleme der Kirche ist. Sie sollte sich für die Ehe von Priestern öffnen.“

rwm/kna