Oberhausen: Katholiken wenden sich an Politik

Die Katholische Stadtkirche hat sich in einem Offnen Brief an die politischen Parteien der Stadt sowie den örtlichen Bundestagsabgeordneten Dirk Völpel (SPD) hat sich gegen die geplante Streichung des Paragraphen 219a StGB ausgesprochen.
Oberhausen: Katholiken wenden sich an Politik, Die Katholische Stadtkirche hat sich in einem Offnen Brief an die politischen Parteien der Stadt sowie den örtlichen Bundestagsabgeordneten Dirk Völpel (SPD) hat sich gegen die geplante Streichung des Paragraphen 219a StGB ausgesprochen.

Propst André Müller –Foto: Gers Hülsmann

Die Katholische Stadtkirche hat sich in einem offenen Brief an die politischen Parteien der Stadt sowie den örtlichen Bundestagsabgeordneten Dirk Völpel (SPD) gegen die geplante Streichung des Paragraphen 219a StGB ausgesprochen, und bittet diese, sich für die Beibehaltung der bisherigen, mühsam gefundenen Regelung einzusetzen. Man verfolge die gesetzgeberischen Aktivitäten mit großer Sorge, heißt es in dem Brief. „Wir glauben, dass uns das Leben von Gott geschenkt ist“, so Stadtdechant André Müller. Ein Geschenk, dass es anzunehmen gelte – „weil jedes Leben wert ist, es zu leben“. Als Christen wollen sie Menschen zur Seite stehen, damit Leben gelingen könne.

Die Kirche wisse um die teils existentiellen Sorgen, in den sich Frauen und Paare befänden, die sich mit dem Thema Abtreibung beschäftigen. „Unser gesellschaftlicher Auftrag ist es, ihnen die Ängste und Sorgen zu nehmen, damit sie sich für das Leben des ungeborenen Kindes entscheiden können“, so Müller weiter. Als Kirche biete man konkrete Unterstützungsmöglichkeiten, z.B. seitens der Caritas mit Beratung, Gruppenangeboten und materiellen Hilfen.

Aus Sicht der Katholischen Kirche reichten die vorhandenen Informationsmöglichkeiten zu Arztpraxen, die Abtreibungen anbieten, aus. „Wir befürchten, dass es das eigentliche Ziel ist, Abtreibung als normale Methode der Familienplanung, als Gesundheitsleistung wie alle anderen einzustufen“, erläutert Katholikenratsvorsitzender Thomas Gäng. Das stände im Gegensatz zum unbedingten Schutz des Lebens und des Eintretens für die Rechte der Schwachen und Wehrlosen in der Gesellschaft – und in besonderer Weise für das ungeborene Leben, das noch keine eigene Stimme habe.

„Der Schutz des Lebens, gerade am Anfang und am Ende, ist unser Auftrag als Christen. Wir wollen nicht in einer Gesellschaft leben, in der das Leben gänzlich als eigene Verfügungsmasse gesehen wird“, so Gäng weiter. Abschließend lädt die Katholische Stadtkirche die Parteien und Abgeordneten zum Dialog ein und bietet an, einen Einblick in ihre tägliche Arbeit auf diesem Gebiet zu geben.