Papst zur Fastenzeit: Gutes zu tun ist nie vergebens

Zur Fastenzeit hat Papst Franziskus die Christen aufgerufen, bewusst noch mehr Gutes zu tun.
Zur Fastenzeit hat Papst Franziskus die Christen aufgerufen, bewusst noch mehr Gutes zu tun.

Papst Franziskus (Papst Franziskus (Foto: © NeneoDreamstime.com))

Vatikanstadt – Zur Fastenzeit hat Papst Franziskus die Christen aufgerufen, bewusst noch mehr Gutes zu tun. Auch wenn sie selber nicht immer die Früchte dieser Aussaat ernteten, seien „kein noch so kleiner Akt der Liebe und keine noch so große Mühe vergeblich“, schreibt das Kirchenoberhaupt in seiner am Donnerstag veröffentlichten Fastenbotschaft 2022. Die sechswöchige Vorbereitungszeit auf Ostern beginnt am kommenden Mittwoch.

Gutes tun zur Fastenzeit

Es gehe darum, das eigene Leben zu vereinfachen, Überflüssiges zu beseitigen und den Ruf zur Bekehrung ernst zu nehmen, so die kommissarische Leiterin der Vatikanbehörde für Entwicklung, Alessandra Smerilli, bei der Vorstellung des Textes. Die Botschaft trägt den Titel: „Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun; denn wenn wir darin nicht nachlassen, werden wir ernten, sobald die Zeit dafür gekommen ist.“

Smerilli appellierte an die Menschen, angesichts der jüngsten Weltlage nicht zu resignieren. „Nach Jahrzehnten rücksichtsloser Aufrüstung mit steigenden Rüstungsausgaben und einer Pandemie, die viele Menschenleben gekostet und Ungleichheiten verschärft hat (…), darf uns der Krieg nicht die Hoffnung nehmen“, so die Ordensfrau und Wirtschaftswissenschaftlerin.

Warnung vom Papst

Papst Franziskus räumt in seiner Botschaft ein, die meisten würden immer nur einen kleinen Teil der Früchte dessen sehen, was sie ausgesät hätten. Doch „zugunsten anderer Gutes auszusäen, befreit uns von der engen Logik des persönlichen Profits“, so Franziskus. „Es gibt unserem Handeln den weiten Atem der Unentgeltlichkeit.“ Damit füge sich das Leben des Menschen in das wesentlich großzügigere Panorama Gottes ein. „Bitten wir Gott um die geduldige Ausdauer eines Bauern“, so der Papst.

Gleichzeitig warnt Franziskus, sich angesichts mitunter bitterer Enttäuschungen „in einem individualistischen Egoismus zu verschließen und in Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid anderer zu flüchten“. Der Glaube an Gott befreie nicht von den Drangsalen des Lebens, sondern ermögliche es, sie zu durchleben. Dabei könne das Fasten – etwa auch von digitalen Medien – „den Geist für den Kampf gegen die Sünde stärken“.

Insofern sei die Zeit vor Ostern eine Gelegenheit „zu einem Mentalitätswechsel, damit Wahrheit und Schönheit des Lebens nicht so sehr am Haben festgemacht werden, sondern am Geben“, so der Papst. Für Kardinal Francesco Montenegro, Mitglied des Entwicklungsdikasteriums ist die Fastenzeit so etwas „wie ein Fitnessstudio des Lebens“. Wie im gesamten christlichen Leben gehe es darum, sich darin zu üben, zu beten, anderen Gutes zu tun und Böses im eigenen Leben zu beseitigen.