TV-Moderatorin Yvonne Willicks (51) hat das Karneval-Feiern auch während des Krieges zwischen Russland und der Ukraine verteidigt.
Yvonne Willicks. –Foto: WDR/Annika Fußwinkel
Köln – TV-Moderatorin Yvonne Willicks (51) hat das Karneval-Feiern auch während des Krieges zwischen Russland und der Ukraine verteidigt. „Ich kann nur jedem raten, sich für die kommende Zeit, die vor uns liegt, zu wappnen mit dem, was unser Fastelovend ausmacht“, predigte sie am Rosenmontag in der Kölner Kirche Sankt Agnes. „Wir müssen doch jetzt mit dem Optimismus, dass es gut werden kann, weiter durch diese Zeit gehen.“ Fastelovend ist das rheinische Wort für Karneval.
Brauchtum fuße auf christlichen Grundwerten
Das Brauchtum fuße auf christlichen Grundwerten wie Solidarität und Gemeinschaft, so Willicks. Wenn Menschen zusammenkämen, würden sie auch zeigen, was ihre Vorstellung von Demokratie sei. Sie feiere Karneval nun leiser. Eigentlich habe sie sich kritisch zur aktuellen Kirchenpolitik äußern wollen, etwa zur Rolle der Frau, sagte die Moderatorin. Als jedoch die Nachricht vom Krieg in der Ukraine gekommen sei, habe sie ihre Predigt umgeschrieben.
Laut katholischem Kirchenrecht dürfen in Messfeiern ausschließlich Geistliche – also geweihte Männer – predigen. Bei anderen Gelegenheiten dürfen sowohl nicht-geweihte Männer als auch Frauen eine Ansprache halten, „wenn das unter bestimmten Umständen notwendig oder in Einzelfällen als nützlich angeraten ist“. Zur Wahl von Willicks für die Predigt erklärten die Verantwortlichen der Kölner Kirchengemeinde, es sei Zeit für Frauen im Altarraum.
Größen der Kölner Musikszene gestalten Gottesdienst
Willicks moderiert das Servicezeit-Magazin und die Sendung „Der Große Haushaltscheck“ im WDR-Fernsehen. In ihrer Reihe „Mogelpackung“ nimmt die langjährige Rosenmontagszug-Reporterin Produkte, Händler und Supermärkte unter die Lupe. Willicks gehört dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) an. Im vergangenen Jahr gab sie das Buch „Gemeinsam das Kirchenjahr erleben“ heraus.
Neben der Moderatorin gestalteten Größen der Kölner Musikszene den Gottesdienst mit, darunter Stephan Brings, Stefan Knittler, Simon Bay, Kafi Biermann und Micki Schläger. Im Kirchenraum wurden zudem zwei Plastiken des Düsseldorfer Wagenbauers Jacques Tilly gezeigt, die er für den Düsseldorfer Karneval 2021 gefertigt hatte: ein übergroßes Coronavirus und ein „Karnevalsvirus“.
