Essen: Bündnis Ukrainehilfe ruft zu Spenden auf

Die BIB Bank im Bistum Essen und die National-Bank haben das Bündnis „Ukrainehilfe Essen“ initiiert und im ersten Schritt je 10.000 Euro gespendet. Zahlreiche Bündnispartner haben nach Bankangaben bereits ihre Beteiligung zugesagt.
Die BIB – Bank im Bistum Essen und die National-Bank haben das Bündnis „Ukrainehilfe Essen“ initiiert und im ersten Schritt je 10.000 Euro gespendet. Zahlreiche Bündnispartner haben nach Bankangaben bereits ihre Beteiligung zugesagt. In den Städten der Ukraine schlagen Bomben ein, Straßenkämpfe gehören in Kiew und anderen Orten zum Tagesgeschehen. Wer kann und darf, flieht. Hundertausende sind bereits aus der Ukraine in die Nachbarländer Rumänien, Slowakei, Ungarn und Polen geflüchtet. Der Flüchtlingsstrom hält weiter an.

Dr. Peter Güllmann (Foto: BIB)

In den Städten der Ukraine schlagen Bomben ein, Straßenkämpfe gehören in Kiew und anderen Orten zum Tagesgeschehen. Wer kann und darf, flieht. Hundertausende sind bereits aus der Ukraine in die Nachbarländer Rumänien, Slowakei, Ungarn und Polen geflüchtet. Der Flüchtlingsstrom hält weiter an. Die BIB – Bank im Bistum Essen und die National-Bank haben nun das Bündnis „Ukrainehilfe Essen“ initiiert und im ersten Schritt je 10.000 Euro gespendet. Zahlreiche Bündnispartner haben nach Bankangaben bereits ihre Beteiligung zugesagt.

„Wir müssen alles dafür tun, unsere freiheitlichen Grundwerte zu verteidigen. Und den Menschen in und aus der Ukraine sofort zu helfen, betrachte ich als unsere dringlichste Pflicht“, sagte Dr. Peter Güllmann, Vorstandssprecher der BIB. Es sei nun oberstes Ziel, das demokratische Europa zu unterstützen. „In einer  Zeit, in der Werte wie Freiheit und Demokratie mit militärischen Mitteln angegriffen werden, wird auch unsere Werteordnung bedroht. Es gilt deshalb, zusammenzustehen und nicht nur Solidarität und Betroffenheit zu empfinden, sondern engagiert zu helfen“, sagte Dr. Thomas A. Lange, Vorstandsvorsitzender der National-Bank.

Caritas Essen plant Hilfstransport

Der Caritasverband für die Stadt Essen plant mit seinen Partnern einen kurzfristigen Hilfstransport nach Rumänien, um dort die geflüchteten Menschen zu unterstützen. Er soll Anfang nächster Woche aus Essen starten. Für diesen Transport werden dringend Sach– und Geldspenden benötigt. Die Universitätsmedizin Essen hat zudem Sachspenden in Form von Medikamenten und medizinischem Material zugesagt. Die Bank im Bistum Essen und die National-Bank AG haben ebenfalls bereits finanzielle Unterstützung zugesagt.

„Wir sind mit den lokalen Caritasverbänden in den Nachbarländern der Ukraine in Kontakt, um abzustimmen welche konkreten Bedarfe es vor Ort gibt, um genau die Hilfe leisten zu können, die vor Ort benötigt wird. Neben dem Kontakt nach Rumänien sind wir im Austausch mit Kontakten in der Slowakei, und Polen. Wir gehen davon aus, dass uns weitere Hilfsanfragen in den kommenden Tagen erreichen werden. Unser Fokus liegt dabei auf der Hilfe für Geflüchtete in den Grenzgebieten zur Ukraine“, sagte Caritasdirektor Björn Enno Hermans.

Auch Sachspenden erbeten

Als Sachspenden können Schlafsäcke, Decken, Kissen, Isomatten und Powerbanks Am Schacht Hubert 4 in EssenKray abgegeben werden. Die Sammelstelle hat in dieser Woche von Dienstag bis Freitag zwischen 15 bis 19 Uhr und Samstag von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Es wird darum gebeten, nur die genannten Dinge als Spenden abzugeben, da die Lager und Transportkapazität begrenzt sind. Nicht benötigte Dinge müssen entsorgt werden, was den logistischen Aufwand für die Helfer in der Sammelstelle erhöht. Zudem werden dringend Geldspenden benötigt, um weitere Hilfsgüter wie Medikamente, Schutzausrüstung, Feldbetten und Lebensmittel zu beschaffen.

Spenden sind möglich an: Caritasverband für die Stadt Essen e.V., IBAN: DE17 3606 0295 0000 0055 50: Caritas Flüchtlingshilfe Essen, IBAN: DE45 3606 0295 0000 1026 28 (Bank im Bistum  Essen). Stichwort: Ukrainehilfe. Gespendet werden kann zudem auch schnell und unbürokratisch über die HilfsPlattform I do für das Projekt Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine“ oder über Paypal an spenden@caritase.de

Humanitäre Hilfe für die Ukraine und Nachbarstaaten läuft

Hilfsorganisationen und Kirchen in Deutschland kümmern sich weiter um Unterstützung für die Menschen in der Ukraine und für Flüchtende. Außerdem riefen sie zur Hilfe auf. Der Flüchtlingsbischof der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Hamburgs Erzbischof Stefan Heße, bat am Dienstag um Spenden. Das Erzbistum Paderborn sagte Unterstützung für die vom Krieg betroffenen Menschen von 410.000 Euro zu.

Vertreter der Hilfsorganisationen im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ tauschten sich zur Lage aus. Der Hilfsbedarf sei in den umkämpften Gebieten, auf den Fluchtrouten sowie in den Grenzregionen groß. Die Hilfsorganisationen helfen daher nach eigenen Angaben sowohl bei der Versorgung der Menschen in der Ukraine als auch in den Nachbarländern. Es fehle Geflüchteten an warmer Kleidung, Alltagsmedikamenten, Decken, Lebensmitteln, Trinkwasser und Bargeld.

Malteser fordern humanitäre Korridore für Flüchtende

Die Diakonie Katastrophenhilfe legte nach eigenen Angaben einen Nothilfefonds auf, um ihren Partnern in der Ukraine und den Nachbarländern unbürokratische Hilfe zu ermöglichen. „Es wird in den kommenden Tagen darum gehen, Orientierung zu bieten und Nothilfe zu leisten“, sagte der Direktor der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler.Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) schickte derweil den ersten größeren Hilfstransport ins polnische Lublin. Fünf Lastwagen liefern den Angaben zufolge Feldbetten, Isomatten und Hygienepakete. Das DRK unterstützt in Lublin das Polnische Rote Kreuz beim Aufbau eines Logistikdrehkreuzes. Man wolle so eine stete Versorgungslinie aufbauen und damit die humanitäre Hilfe für die Ukrainer längerfristig sichern, so der Generalsekretär des DRK, Christian Reuter.

Humanitäre Korridore für Flüchtende sowie für Lebensmittellieferungen forderte der Generalsekretär von Malteser International, Clemens Graf von Mirbach-Harff, von den Kriegsparteien. „Zivilisten müssen versorgt werden oder sicher zur Grenze gelangen können.“ Auch dürften die im Land bleibenden Menschen nicht von der Versorgung abgeschnitten werden.

Hilfslieferung des deutschen Medikamentenhilfswerks erreichen Ziel

Die Hilfsorganisation Care unterstützt die Hilfsmaßnahmen vor Ort. Lastwagen mit haltbaren Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Windeln und Schlafsäcken seien auf dem Weg in die Ukraine. Die Partnerorganisation „People in Need“ helfe in Lemberg (Lwiw) den innerukrainischen Flüchtlingen. Außerdem seien Nothelfer an den Grenzen zu den Nachbarländern im Einsatz. Eine Nothelferin von „People in Need“ habe berichtet, dass zuletzt auch Kinder alleine über die Grenze geschickt worden seien.

Eine erste Hilfslieferung des deutschen Medikamentenhilfswerks Action Medeor kam den Angaben zufolge am Dienstag in einem Krankenhaus der Stadt Ternopil an. Das medizinische Material soll nun für die Versorgung von Geflüchteten und Soldaten eingesetzt werden, wie das Hilfswerk mitteilte. Ärzte ohne Grenzen organisierte für ukrainische Ärzte ein Telemedizin-Training für die Versorgung von Verletzten.

rwm/kna